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Bregenz: Darum steht das ehemalige Sanitätshaus Wutschka noch leer

©VOL.AT/Mayer
Der ehemalige Standort des Sanitätshauses Wutschka in der Bregenzer St. Anna Straße steht schon seit mehreren Jahren leer. Von Seiten des Stadtmarketings gäbe es durchaus Interesse an einer Wiederbelebung.
Wutschka-Gebäude steht leer

Schon seit Jahren steht das ehemalige Wutschka-Gebäude in Bregenz leer. Die Außenfassade wirkt verwittert, auch vom Schriftzug "Sanitätshaus Wutschka Orthopädietechnik" ist nicht mehr viel übrig. Seit dem Umzug des Unternehmens in ein neues Geschäftslokal wurde hier nicht mehr viel verändert. Selbst die Zettel mit dem Hinweis auf den Umzug hängen noch an der Innenseite des Schaufensters. Nur ein altes Plakat, das in einem Glaskasten an der Hauswand angebracht ist und eine Dame mit Beinprothese zeigt, erinnert an den einstigen Glanz des Geschäftes.

Bereits 1991 erworben

Hier eine kurze Zusammenfassung der Wutschka-Firmengeschichte, wie sie auf der ehemaligen Homepage erzählt wird: Bereits 1950 gründeten Robert und Ingeborg Wutschka einen Betrieb in Bregenz. Im Hinterhof in der Bahnhofstraße wurde eine Werkstätte eingerichtet, um "fachgerechtes Wissen der Orthopädie zu vermitteln". 1954 wurde schließlich ein Geschäftslokal erworben, um dort Handelswaren anzubieten. Von da an wuchs das Unternehmen stetig weiter. Im Jahr 1991 siedelte sich das Unternehmen in das - jetzt verlassene - Geschäftslokal in der St. Anna Straße an.

Robert S. Salant und Niklas Keller vom Stadtmarketing. ©VOL.AT/Mayer

Eigentümer plant bereits

"Das Objekt ist seit Mitte 2017 leer", erklärt Niklas Keller, Leiter des Wirtschaftsservices des Stadtmarketing Bregenz. "Der Eigentümer ist momentan in der Planungsphase." Man hoffe darauf, dass der Leerstand schnellstmöglich wieder besetzt werde. Auch auf der Homepage des Sanitätshauses ist zu lesen, dass das Wutschka mit 4. September 2017 in die Arlbergstraße umgezogen ist. Auch an der Fassade des heute sanierungsbedürftigen Geschäftslokales in der St. Anna Straße hängt noch ein Anschlag mit diesem Hinweis.

Sanierung dringend notwendig

Die genauen Hintergründe für den Umzug des Unternehmens und die noch nicht erfolgte Neunutzung des Geschäftslokales ist der Stadt Bregenz nicht bekannt. "Warum der Betreiber den Standort gewechselt hat - ob das am Objekt lag oder an irgendwelchen anderen Gründen - wissen wir nicht", bestätigt Keller im VOL.AT-Gespräch. Man sei aber zuversichtlich, dass vom Eigentümer neuer Raum geschaffen werde. Wie genau es mit dem Gebäude weitergeht, muss also der Eigentümer entscheiden. Eines steht jedoch jetzt schon fest: Die Zeit hat ihre Spuren am Lokal hinterlassen. "Der Zustand ist so, dass man im Bereich der Decke sanieren müsste", ist sich Keller sicher. Das Objekt könne nicht ohne Weiteres einer Nachnutzung zugeführt werden. Erst müssten einige Sanierungsarbeiten durchgeführt werden.

Das ehemalige Sanitätshaus Wutschka in Bahnhofsnähe. ©VOL.AT/Mayer

Zentrumsnah und attraktiv

Die Wiederbelebung von Leerstand sei allgemein extrem wichtig, man führe daher auch Gespräche mit den Eigentümern leerstehender Objekte. Insbesondere das ehemalige Wutschka-Gebäude in der St. Anna Straße ist ein wichtiger Ort für die Stadt: "Der Standort ist sehr zentrumsnah, ist dennoch aber nicht in der Fußgängerzone", verdeutlicht der Leiter des Wirtschaftsservice. "Wir würden uns dort einfach etwas wünschen, dass die Attraktivität steigert: Es laufen viele Leute vorbei von Richtung Bahnhof kommend." Auch eine Galerie oder eine ähnliche Einrichtung für Kunst und Kultur wäre statt einer erneuten Nutzung als herkömmliches Lokal für das Stadtmarketing denkbar.

Viele Neubesetzungen und Anfragen

Bregenz befindet sich momentan in einer glücklichen Lage, was den Leerstand von Geschäftslokalen angeht. Am Markt herrsche viel Bewegung, so Robert S. Salant, Geschäftsführer des Stadtmarketings, gegenüber VOL.AT. "Das heißt wir haben sehr viele interessante Neubesetzungen und Neuanfragen", verdeutlicht er. Generell müsse man zwischen kurzfristig, mittel- und langfristig verfügbaren Leerständen unterscheiden. Man sei aber stets bemüht, Leerstände möglichst schnell wieder neu zu besetzen.

Nur ein altes Plakat erinnert noch an den Glanz von damals. ©VOL.AT/Mayer

Kaum Auswirkungen spürbar

Direkte Auswirkungen durch den Leerstand von Geschäftslokalen sind für die Stadt nicht spürbar. Generell sei jeder Leerstand für Städte und Gemeinden unerwünscht und stelle ein Problem oder zumindest eine Herausforderung dar. "Wir haben in Bregenz im Innenstadtraum kein so großes Problem damit, sind auch sehr sehr aktiv und bemüht hier zu vermitteln", zeigt Salant die Bemühungen der Stadt auf. Es gebe einen lebendigen Markt, auch Makler und andere Gruppen würden intensiv dahinter stehen.

Neues Leben für Leerstand

In der Vergangenheit wurden bereits erfolgreich einige vom Leerstand betroffene Lokale in Bregenz mit neuem Leben erfüllt. "Es gibt sehr schöne Beispiele, bei denen man versucht hat, ein leerstehendes Objekt auf unkonventionelle Weise zu bespielen", berichet der Geschäftsführer des Stadtmarketings. "Hier am Kornmarktplatz hat es eine tolle Projektinitiative gegeben, bei der man Kunsthandwerker aus dem Bregenzerwald präsentiert hat." Ein anderes Projekt konnte erfolgreich durch Vernissagen und Kunstveranstaltungen neues Leben in den Leerstand bringen. "Das sind genau solche Ansätze, die wir mehr und mehr verfolgen wollen. Dass wir hier auch darüber nachdenken, Zwischennutzung und alternative Projektentwicklung zu betreiben, um die Objekte wirklich zu aktivieren."

(Red.)

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