Sicherheitskräfte gingen gegen die Demonstranten von der Bewegung zur Befreiung der landlosen Bauern (MLST) vor.
MLST-Führer Bruno Maranhao und 400 seiner Anhänger seien festgenommen worden, hieß es. Mit einem eigentlich gewaltlosen Protest sollte nach Angaben der Bewegung Druck für die Enteignung von Landgütern und mehr Geld für eine Agrarreform gemacht werden.
Opposition und Kleinbauern beklagen, dass der seit 2003 amtierende linksgerichtete Staatschef Luiz Inacio Lula da Silva die Agrarreform kaum vorangebracht habe, obwohl er seit Jahrzehnten ein enger Alliierter der Landlosenbewegungen sei. Die Regierung kritisierte die MLST-Aktion als Vandalismus. Zugleich bestätigte die regierende Partei der Arbeiter (PT), dass Maranhao der Partei angehört.
Die MLST wurde 1997 von Dissidenten der größeren Bewegung der Landlosen (MST) gegründet. Die Organisation ist nach eigenen Angaben in vier der 27 Bundesstaaten Brasiliens aktiv. Im April 2005 hatte sie erstmals mit der Besetzung des Finanzministeriums für Schlagzeilen gesorgt.
Zu den Landlosen zählen in Brasilien in erster Linie ärmste Menschen verschiedener Herkunft, die hinter einer ungerechten Verteilung von Grund und Boden die Hauptursache ihrer Probleme sehen. Die MST vertritt nach eigenen Angaben vier Millionen Familien von Landlosen. Der Landkonflikt hat in Brasilien allein seit der Rückkehr zur Demokratie 1985 mehr als 1.200 Menschenleben gefordert. 20 Prozent der Bevölkerung besitzen 90 Prozent des Bodens. Dagegen verfügen die ärmsten 40 Prozent nur über ein Prozent des Landes.
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