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Brandschutz: Acht Heime mit Note "nicht ausreichend"

Schwarzach - Der bauliche Brandschutz von acht Vorarlberger Senioren- und Pflegeheimen ist von der Brandverhütungsstelle in einer Überprüfung als "nicht ausreichend" beurteilt worden.  | Interview mit Kurt Giselbrecht  | LR Schwärzler zum Ergebnis  |  LH Herbert Sausgruber, Kurt Giselbrecht, LR Erich Schwärzler

Man werde die Mängel so schnell wie möglich beheben, dennoch erfordere dies einige Zeit, erklärten am Dienstag Landeshauptmann Herbert Sausgruber (V) und Sicherheits-Landesrat Erich Schwärzler (V) nach der Regierungssitzung. Die festgestellten technischen und organisatorischen Unzulänglichkeiten seien bereits größtenteils behoben worden.

Die Überprüfung aller 49 Vorarlberger Senioren- und Pflegeheime wurde nach der Brandkatastrophe von Egg im Februar vom Land in Auftrag gegeben. Acht Heime wurden hinsichtlich des baulichen Brandschutzes als “nicht ausreichend” bewertet, während beim technischen Brandschutz sechs und beim organisatorischen Brandschutz 14 der Einrichtungen als nicht entsprechend eingestuft wurden.

Die Mängel beim technischen Brandschutz – im Wesentlichen ging es dabei um die Installierung einer automatischen Brandmeldeanlage mit Aufschaltung zur Rettungs- und Feuerwehrleitstelle – sind laut Kurt Giselbrecht von der Brandverhütungsstelle bis auf eine Ausnahme bereits behoben. Die organisatorischen Brandschutzmaßnahmen werden durch die Ausbildung von Brandschutzbeauftragten in den Heimen verbessert, die Ende Juni an einem entsprechenden Kurs teilnehmen.

Beim baulichen Brandschutz wird laut Giselbrecht angestrebt, die Untergeschoße gegen das Erdgeschoß sowie die anderen Stockwerke brandschutzmäßig abzutrennen und zwischen Stiegenhäusern und Gängen Feuerschutzabschlüsse einzurichten. “Wir hoffen, dass die Planungen bis Oktober bzw. November abgeschlossen sein werden”, sagte Schwärzler. Das Kosten-Volumen für diese Maßnahmen sei noch nicht abschätzbar, das Land aber komme für 40 Prozent der Investitionen auf.

Giselbrecht erklärte, dass in den inspizierten Häusern lediglich 20 Prozent der Bewohner noch in der Lage seien, sich bei einem Brand selbst in Sicherheit zu bringen. Auch bei bestmöglichem Schutz bleibe immer ein Restrisiko. So habe es in den vergangenen drei bis fünf Jahren in den Vorarlberger Heimen rund 25 bis 30 kleine Brandereignisse gegeben, die aber glimpflich ausgegangen seien.

Schwärzler betonte zudem, dass man Effizienz und Qualität der Feuerbeschau verbessern wolle. Dazu sollen etwa von den Gemeinden zukünftig Sachverständige der Brandverhütungsstelle zur Durchführung der Feuerbeschau in Krankenhäusern und Heimen herangezogen werden.

Bei der Brandkatastrophe im Egger Seniorenheim Anfang Februar 2008 sind insgesamt zwölf Personen ums Leben gekommen. Elf betagte Heimbewohner starben in der Brandnacht an Rauchgasvergiftung, eine Woche später erlag auch eine 92-jährige Frau ihren Verletzungen. Das Feuer ist in einem Mistkübel ausgebrochen und wurde wahrscheinlich durch Zigarettenreste oder Asche verursacht.

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