Laut dem Kuratorium für Verkehrssicherheit müssen jedes Jahr rund 200 Personen wegen Pyrotechnik-Unfällen ins Krankenhaus gebracht werden. „Zu den häufigsten Verletzungen zu Silvester zählen Verbrennungen und Hörschäden“, sagt Rotkreuz-Chefarzt Dr. Wolfgang Schreiber. Neben Verbrennungen und Hörschäden kommt es jedoch auch oft zu Wunden an Fingern und Händen, wenn Kracher oder Feuerwerke zu früh explodieren. In diesen Fällen ist Erste Hilfe dringend notwendig.
Erste Hilfe: So verhalten Sie sich im Ernstfall
„Kühlen Sie bei Verbrennungen die betroffene Stelle für zehn Minuten mit Wasser, das lindert die Schmerzen“, so Schreiber. Das Wasser sollte jedoch nicht zu kalt, sondern handwarm sein. Anschließend sollen die Verbrennungen mit einer sterilen Wundauflage abgedeckt und mit Mullbinden locker fixiert werden. Bei großflächigen Verbrennung sollte die Rettung unter 144 gerufen werden. In diesem Fall nicht kühlen – es besteht sonst Unterkühlungsgefahr.
Rund 1.000 Menschen erleiden jährlich Hörschäden durch Böller. „Hört man plötzlich schlechter und hat Schmerzen im Ohr, können das Anzeichen für ein Knalltrauma sein“, sagt Schreiber. In diesem Fall sollte man einen ruhigen Ort aufsuchen. Bei starken Schmerzen sollte man sich an eine Spitalambulanz wenden.
Feuerwerksunfall: In diesem Fall sollten Sie die Rettung rufen
Ein klarer Fall für die Rettung sind abgetrennte Finger. Bis zum Eintreffen der Sanitäter sollte die Wunde versorgt und die Blutung mit einem Druckverband gestoppt werden. „Wickeln Sie den abgetrennten Finger in einen möglichst keimfreien Stoff und geben Sie ihn in ein Plastiksackerl“, sagt Schreiber. Das Dreiecktuch oder die Rettungsdecke aus dem Verbandskasten sind dafür gut geeignet. Im Notfall reich auch ein frisch gewaschenes Stofftaschentuch. Abgetrennte Gliedmaßen sollten jedoch keinesfalls mit Eis und Wasser in Berührung kommen.
(Red)
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