Unterdessen wurde Kritik am Krisenmanagement laut. Mitarbeiter der Feuerwehr beklagten die schlechte Organisation der Einsatzleitung.
„Den nördlichen Vororten von Canberra bleiben die Buschbrände erspart“, sagte der Feuerwehrchef des Staates New South Wales, Phil Koperberg. Auf Grund günstigerer Wetterbedingungen in den kommenden Tagen werde man das Feuer in den Griff bekommen. Noch am Dienstag früh (Ortszeit) hatten sich Tausende Anrainer auf ihre Flucht vorbereitet. 400 Feuerwehrleute hielten die Feuerwalze in Schach, es regnete verbrannte Blätter und Asche auf die Stadt mit 320.000 Einwohnern.
Schwerer traf es den Inselstaat Tasmanien, wo fünf Häuser verbrannten. Auch im südlichen Staat Victoria bereiteten sich hunderte Menschen auf eine Evakuierung vor den Flammen vor. Verletzungen wurden nicht gemeldet.
Die Brände hatten am Samstag in Canberra 419 Häuser zerstört. Die Feuersbrunst gilt als eine der größten Naturkatastrophen, von denen Australien je heimgesucht wurde. Die Schäden wurden auf mehrere hundert Millionen Dollar (Euro) geschätzt. Schulen, Krankenhäuser und riesige Pinienwälder gingen in Flammen auf.
Erst Anfang Dezember waren in der Region um Sydney mehr als 50 Häuser von Buschfeuern zerstört worden und rund 120.000 Hektar Land verbrannt. Die jetzige Situation verglich Canberras Feuerwehrchef Peter Lucas-Smith mit 1983. Damals starben bei Buschbränden 76 Menschen.
Nach Ansicht von Einwohnern und Experten hätte sich das Feuer diesmal besser bekämpfen lassen. Feuerwehrhauptmann Peter Holding sagte einem Radiosender: „Es gab keine Zugführer, die die Gegend kannten und uns konkrete Anweisungen gaben.“ Die Gewerkschaft der städtischen Feuerwehr beklagte, Mitarbeiter seien von Planungstreffen ausgeschlossen worden.
Die Temperatur lag am Dienstag bei 35 Grad. Viele Hausbesitzer in den Vororten Canberras saßen auf gepackten Koffern, andere haben sich bereits in Notunterkünfte begeben. Auch in den nicht bedrohten Außenbezirken trafen die Menschen Vorbereitungen für den Notfall. Viele haben Pflanzen rund um ihre Häuser abgeschnitten und die Dächer bewässert, um den Flammen keine Angriffsfläche zu bieten.
Einwohner, die ihre Häuser verloren, berichteten, sie hätten widersprüchliche Anweisungen erhalten. Sie warteten vergebens auf Hilfe und mussten Feuerwände mit Gartenschläuchen und Eimern bekämpfen. Die Regierung ordnete eine Untersuchung an.
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