Bereits im Mai wurde der heute 48-Jährige wegen seines unwirschen Auftretens beim AMS verurteilt. Sechs Monate später hat er offenbar wieder gedroht – dieses Mal mit einer Bombe in der Tiefgarage. Sein Betreuer meint es mit dem Angeklagten sichtlich gut. Das Restrisiko, dass der Hitzkopf dennoch etwas Unüberlegtes anstellt, wollte der Angestellte aber nicht eingehen. Er meldete den Vorfall der Geschäftsleitung.
Schnell gereizt
„Es gibt zwei Dinge in meinem Leben: Ich lüge nicht und sage zweitens immer die Wahrheit“, will der Arbeitslose gleich zu Beginn der Verhandlung geklärt haben. Offenbar will es mit einem Job nicht so recht klappen, drei Jahre wartet der Verzweifelte schon. 40.000 Euro Schulden haben sich bereits angesammelt. Ständig hat er das Gefühl, das AMS werfe ihm nur Prügel zwischen die Beine statt ihm zu helfen. Im September war das Fass offenbar voll. „Wenn das so weitergeht, besorge ich mir im Internet einen Plan, um eine Bombe zu bauen. Dass es in der Tiefgarage auch Unschuldige erwischen wird, tut mir leid, aber schuld sind die im vierten Stock“, drohte der Mann laut Anklage.
Aufgezeichnet
„Stimmt nicht“, kontert der Beschuldigte. „Ich habe genau dieses Gespräch aufgezeichnet“, ergänzt er. Richterin Birgit Fink will das Band abhören, doch niemand weiß genau, wo sich die entsprechende Passage befindet, außerdem streikt das Gerät hin und wieder. Der Prozess muss vertagt werden. Wie viel der Mann bereits in sich aufgestaut hat, zeigt auch eine seiner letzten „Aktionen“. „Ich habe die Tiefgarage gefilmt, mir alle Kennzeichen der AMS-Mitarbeiter aufgeschrieben, ihre Namen von den Türschildern notiert, Adressen recherchiert und all die Daten ins Netz gestellt.“ Mittlerweile hätten sich auf einer eigens dafür eingerichteten Homepage über 400 Menschen gemeldet, die sich ebenfalls über das AMS beschweren, erzählt der Beschuldigte mit Stolz. Verteidiger Klaus Amann bezweifelt, dass sein Mandant in der Lage wäre, eine Bombe zu basteln. Noch im Februar geht der Prozess weiter.
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