So wurde etwa im vergangenen Sommer ein Vorarlberger ebenfalls in La Paz von einem falschen Polizisten in ein Taxi gelockt und dann ausgeraubt. Gewalt wurde dabei nicht angewendet. Das BK fahndet nun auch per Foto nach dem flüchtigen Hauptverdächtigen namens Ramiro Milan.
Der Modus Operandi dürfte bei dem Fall im vergangenen Sommer dem gleichen Strickmuster gefolgt sein: Zuerst wurde der Österreicher von einem als Tourist verkleideten Verdächtigen angesprochen, später stieß ein falscher Polizist dazu, der die Papiere der beiden kontrollieren wollte. Da das Opfer des Schwindels die erforderlichen Dokumente nicht bei sich hatte, wurde ein – ebenfalls fingiertes – Taxi bestellt, um in das Hotel des Mannes zu fahren. Anstatt zum Hotel lenkte der Fahrer den Wagen allerdings in eine Seitengasse, wo der Vorarlberger ausgeraubt wurde.
Eine Studentin aus der Steiermark wurde im Februar in Cochabamba Opfer der Bande. Auch sie wurde mit einem Begleiter zuerst von einem Touristen, dann von einem falschen Polizisten angesprochen. Sie wurden ebenfalls dazu gebracht, in ein Taxi zu steigen und wurden dann ausgeraubt. Auch hier wurde keinerlei Gewalt angewendet.
Das Bundeskriminalamt geht davon aus, dass mehr Touristen – auch aus anderen europäischen Ländern wie Frankreich oder Deutschland – Opfer der Bande geworden sind. Als Hauptverdächtiger gilt Milan. Die Delikte verliefen nicht immer so gewaltfrei wie in den beschriebenen Fällen. Opfer wurden auch entführt, um Lösegeld zu erpressen oder eingesperrt, während ihre Konten geplündert wurden.
Die Polizei bittet Zeugen oder Betroffene, die von verdächtigen Personen in Bolivien angesprochen oder gar Opfer der Bande geworden sind, sich beim Landespolizeikommando Wien unter der Telefonnummer +43-1-31310-33800 zu melden.
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