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Böse Überraschung in NÖ: 22.000 Euro schwere Handy-Rechnung nach Urlaub

Der Urlaub kam teurer als erwartet.
Der Urlaub kam teurer als erwartet. ©APA/ROLAND SCHLAGER
Nach seinem Türkei-Urlaub ereilte einen Niederösterreicher eine böser Überraschung. Sein Handynetzbetreiber verlangte 22.000 Euro Roamingkosten.

Eine 22.000 Euro schwere Handyrechnung flattert nicht oft jemandem ins Haus. Einem Niederösterreicher ist das bei seiner Juli-Rechnung aber passiert. Sein Handynetzbetreiber verlangte diese Summe wegen Roamingkosten, die beim Türkei-Urlaub des Betroffenen angefallen sind - obwohl der Mann vorher den Tarif gewechselt hatte, um zwei Gigabyte Daten zu haben. Es kam aber zu einem gütlichen Ende.

Niederösterreich: Einigung auf 400 Euro

Der Betroffene wandte sich an die Arbeiterkammer Niederösterreich (AKNÖ). "Es wurde eine Einigung mit dem Netzbetreiber erzielt und die Forderung auf 400 Euro reduziert", so AKNÖ-Präsident Markus Wieser am Sonntag in einer Aussendung.

Innerhalb der EU und auch für Norwegen, Liechtenstein und Island gilt das Prinzip: "Roam like at home". Das bedeutet, dass das im jeweiligen Handytarif inkludierte Datenvolumen mit möglichen Einschränkungen auch außerhalb Österreichs genutzt werden kann, erinnert die AKNÖ. Verbringt man seinen Urlaub aber außerhalb dieser Länder, kann es schnell richtig teuer werden. Ein Megabyte Daten kommt außerhalb der EU auf 15 bis 20 Euro. Verschickt man z. B. ein selbst aufgenommenes Bild oder ein kurzes Video per WhatsApp, können dafür schon mal gut und gerne 25 Euro fällig werden, sieht man sich online die Folge seiner Lieblingsserie an, würde das 3.000 Euro kosten, warnten die Arbeitnehmervertreter.

Netzbetreiber müssen Kunden über Kosten informieren

Der Netzbetreiber muss seine Kunden beim Einbuchen in ein fremdes Netz mit einem Info-SMS über die Konditionen und Kosten für Roamingdienste aufklären. Außerdem greift nach dem Erreichen von 60 Euro Kosten für Datenroaming eine automatische Sperre. "Beides aber nur, wenn man diese Services nicht deaktiviert", so die AKNÖ.

Im Fall des Niederösterreichers gab der Netzbetreiber an, der Kunde habe die 60-Euro-Sperre deaktiviert und das inkludierte Datenvolumen um rund 1,4 Gigabyte überschritten. "Zum Glück konnten wir eine Lösung finden - und dem Kunden mehr als 21.000 Euro ersparen", so die AKNÖ-Konsumentenschutz-Experten.

(APA/Red)

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