Landesregierung und Landtag hatten in den vergangenen Monaten bereits mehrfach Position gegen das sogenannte Fracking im süddeutschen Raum bezogen. Im Kampf gegen dieses umstrittene Verfahren zur Gewinnung von Schiefergasen – in dessen Zuge etwa Chemikalien ins Grundwasser gelangen könnten – erhält Vorarlberg nun prominente Unterstützung.
„Baden-Württemberg kritisch“
Denn auch Baden-Württemberg steht dem Verfahren skeptisch gegenüber. Das geht aus einem Schreiben von Baden-Württembergs Ministerin Silke Krebs (46) an Landeshauptmann Markus Wallner (45) klar hervor. Laut Krebs betrachtet auch ihre „Landesregierung die Förderung von Erdgas oder Erdöl aus unkonventionellen Lagerstätten mithilfe des Frackings allgemein als kritisch“. Zuletzt habe man sich im Zuge einer Konferenz der Umweltminister mit diesem Thema beschäftigt, schreibt die Grünen-Politikerin. Ergebnis? „In Trinkwasserschutzgebieten ist die Anwendung von Fracking auszuschließen.“ Zudem sei eine zwingende Beteiligung der Öffentlichkeit bei einem rechtlich klar geregelten Verfahren gefordert worden: „Und Baden-Württemberg hat diesen Beschluss unterstützt.“ Baden-Württemberg will nun selbst in die Offensive gehen – man habe „von der Bundesregierung ein Moratorium gefordert, wonach in Deutschland keine Bohrungen mit Anwendung der Fracking-Methode unter Einsatz wassergefährdender Stoffe durchgeführt werden sollen“, bis wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse über die Risiken besagter Technologie vorlägen. Im Herbst werden laut Krebs zwei Studien präsentiert. Diese wolle man in die Entscheidung einbeziehen, schließt die Ministerin. Aber: „Sie können versichert sein, dass Baden-Württemberg unabhängig davon die weitere Entwicklung im Zusammenhang mit dem Fracking kritisch begleiten wird.“
Große Mehrheit dagegen
In Vorarlberg vernimmt man die Position der Deutschen mit Freude. „Vorarlberg und Baden-Württemberg eint die kritische Haltung. Es bildet sich eine Allianz der Kritiker gegen das Fracking“, sagte Wallner, der die Sache im Rahmen der internationalen Bodenseekonferenz zur Sprache gebracht hatte. Ist die Gefahr damit gebannt? „Endgültig kann man das nie sagen. Es sind Forschungstätigkeiten im Gange. Aber es gibt keinen Anrainerstaat, der diesem Verfahren positiv gegenüber steht.“ Im Landtag sind die Kritiker ja längst in der Überzahl: Mit Ausnahme der FPÖ hatten sich alle Parteien Mitte April gegen das Fracking im süddeutschen Raum ausgesprochen.
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