Ein 25-jähriger Asylwerber, der im Mai in einer Unterkunft in Maria Enzersdorf (Bezirk Mödling) einen Mitbewohner getötet haben soll, soll auf Antrag der Staatsanwaltschaft in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen werden. Die Verhandlung findet am 13. und 20. November am Landesgericht Wiener Neustadt statt, bestätigte Sprecherin Birgit Borns einen Bericht von “oe24.at”.
Mutmaßlicher Täter hatte Betretungsverbot
Der Nigerianer steht im Verdacht, in der Nacht auf den 3. Mai einen 26-Jährigen aus Bangladesch in einer Asylunterkunft getötet zu haben. Das Opfer wurde leblos aufgefunden. Die Polizei hatte zuvor den Mann mit einem Betretungsverbot für das Quartier belegt, weil er am 1. Mai zwei Asylwerber mit Faustschlägen verletzt haben soll.
Während der Ermittlungen nach der Bluttat hatte ein Zeuge am Nachmittag des 3. Mai Anzeige erstattet, weil ein Mann auf einem Freizeitgelände in Maria Enzersdorf auf Bäume eingestochen habe. Zudem soll der 25-Jährige Kinder bedroht haben. Beim Eintreffen der Polizei saß der Nigerianer auf einer Bank, zwischen seinen Beinen lag ein Meißel. Der Verdächtige soll bei seiner Durchsuchung zwei Polizisten verletzt haben. Er wurde festgenommen.
Gefundener Meißel war nicht die Tatwaffe
Der Tatverdächtige ist laut Gutachter nicht zurechnungsfähig. Die ursprünglich verhängte U-Haft wurde schon im Juni in eine vorläufige Anhaltung umgewandelt. Im August wurde bekannt, dass der Meißel, der beim Nigerianer gefunden wurde, laut Obduktionsbericht nicht die Tatwaffe sei.
Infolge der Bluttat kündigte Landesrat Gottfried Waldhäusl (FPÖ) an, Asylwerber aus der Unterkunft in andere Quartiere zu verlegen. Die ersten Bewohner mussten im Juni umziehen. Die Verlegung sorgte für Diskussionen.
(APA/Red)
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