Mahnende Worte von Gerhard E. Blum in Richtung Sebastian Kurz bei den VN Top 100. “Ich habe Ihnen heute genau zugehört, Herr Bundeskanzler. Sie haben heute noch nicht von der Eliminierung der ,Kalten Progression’ gesprochen.” Woraufhin Kurz aus Publikum zuruft: “Die kommt noch.” Blum antwortet gewohnt schlagkräftig und mit einem Lachen: “Die Frage ist wann sie kommt. Ich habe meine Sachen auch nie in die Funktionsperiode meines Nachfolgers gelegt.”
Wichtig für den sozialen Frieden
Es sei laut Blum auch für den sozialen Frieden wichtig sei, dass die Mitarbeiter das Geld das sie verdienen auch in Form von Kaufkraft zurückbekommen würden. Der Staat würde von den ganzen Lohnerhöhungen zuviel abschöpfen. Die generelle Forderung, dass jeder Steuersenkungen brauche stimme er nicht zu. Damit meint er vor allem auch die großen Unternehmen. Im Bereich der Körperschaftssteuer würde es eine internationale Wettbewerbsfähigkeit geben, auch wenn diese in manchen Ländern niedriger sei.
Lohnsteuer senken
Anstatt die Körperschaftssteuer zu senken, solle man das gesparte Geld lieber dazu verwenden um die Lohnsteuern zu senken. “Für uns Unternehmer ist es ganz entscheidend, dass die Menschen wieder das Gefühl haben: ,Wir sind auch etwas wert’.” Blum ist felsenfest davon überzeugt, dass Unternehmer und Mitarbeiter wieder näher zusammenrücken müssen. Dass seine Forderung, die Körperschaftssteuer nicht weiter zu senken nicht allen anwesenden Wirtschaftskapitänen im Saal gefalle, sei ihm klar, aber: “Das ist meine Überzeugung!”
Blum: “Ohne Zuwanderung hat Österreich keine Zukunft”
Österreich mutiere zu einem Staat von Greisen, wenn es keine Zuwanderung nach Österreich – auch aus Ländern jenseits der EU – gebe. Ansonsten habe Österreich keine Zukunft. Hier müssen man langfristig denken und nicht nur an heute oder morgen.
Blum: “In der Regierung wird zu viel über Migration gesprochen”
“Mir stinkt das!” Dass der ÖVP-Koalitionspartner FPÖ mit europafeindlichen Kräften kooperiere oder kokettiere, schockiert Blum. Österreich müsse wieder einen Weg finden, dass die Gesellschaft nicht gespalten werde, sondern es wieder mehr Zusammenhalt gebe. Man müsse wieder gemeinsame Ziele setzen und für diese dann auch gemeinsam Lösungen finden.
Verantwortung für die Menschen
Blum erinnert an das Jahr 2008 als durch die Finanzkrise über Nacht die Aufträge ausblieben. “Wir haben das dann ohne Kündigungen hinbekommen. Für einen Unternehmer sind das die allerschlimmsten Momente, denn da drückt die Last am meisten.” Er sei finanziell auf die Sonnenseite des Lebens gefallen. Aus diesem Grund fühle er sich auch dazu verpflichtet, jenen zu helfen denen es nicht so gut geht. “Man redet nicht darüber, sondern man tut es.” Privat unterstützt Blum Projekte und Institutionen, die sich um Kinder und Jugendliche kümmern.
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