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Bludenz späht Müllsünder per Video aus

Bludenz - Schluss mit wilden Müll-Ablagerungen: Die Stadt Bludenz will mit Videoüberwachung an Sammelstellen die illegale Entsorgung durch "Abfall-Rowdys" stoppen.

Die Stadt Bludenz will sauber bleiben und geht deshalb in Zukunft schärfer gegen liederliche Abfallsünder vor. An die 100.000 Euro muss die Stadt pro Jahr aufbringen, weil Unrat entweder achtlos neben die Müllcontainer geworfen wird, Abfälle in die falschen Behälter oder gleich in die Botanik entsorgt werden.

Eklatante Missstände

„Die erforderlichen Ausgaben für die Aufräumaktionen an den Sammelstellen und Reinigung der Container könnten wir gut zur Senkung der Abfallgebühren beziehungsweise für andere wichtige Projekte verwenden“, ärgert sich Bürgermeister Mandi Katzenmayer über die zunehmenden Missstände an exponierten Plätzen der mehr als 50 Altstoffsammelstellen im Stadtgebiet. Da sind ganze Säcke mit vergammelten Lebensmitteln, sperriger Bauschutt oder gar kaputte Elektrogeräte keine Seltenheit. Künftig sollen die speziellen Müllentsorgungskosten dafür jedenfalls verstärkt von den Verursachern zurückgefordert werden.

Nachdem alle Appelle an die Vernunft bislang wenig gefruchtet haben, wird den Müllsündern der Kampf angesagt. „Es muss endlich Schluss sein mit illegal deponiertem Abfall. Wir wollen für die vielen Bürger, die ihren Müll ordnungsgemäß entsorgen, die Abfallkosten im Griff behalten, bekräftigt der Stadtchef und Umweltreferent. Bludenz will nun ausgewählte Entsorgungsstellen für Altglas, Altpapier und Altmetall mit Videokameras überwachen.

Das notwendige Ansuchen um die Genehmigung von Überwachungsanlagen wurde bei der Datenschutzkommission im Bundeskanzleramt gestellt. Dort wird nach dem „Zweckbindungsgrundsatz“ entschieden, ob und wie die geplante Kontrolle rechtens ist. Schließlich handelt es sich um eine Videoüberwachung im öffentlichen Raum.

Dass die Stadt von der illegalen Müllentsorgung die Nase gestrichen voll hat und auf eine saubere Altstofftrennung an den Sammelstellen einen gesteigerten Wert legt, das ist bei den Auswüchsen der jüngsten Zeit leicht nachvollziehbar. Bis zu 20 Tonnen Restmüll werden bisweilen während eines Monats an den Container-Standorten einfach wild entsorgt“, ist Mandi Katzenmayer richtiggehend wütend über die Rücksichtslosigkeit so mancher Übeltäter. Im Umkreis einzelner Container herrschten zum Teil Zustände wie auf einer Müllhalde.

„Mülltourismus“

Zugenommen haben die „Fehleinwürfe“ an den Bludenzer Altstoffsammelstellen offenbar auch wegen der Reduzierung von Altwertcontainern in den umliegenden Gemeinden. So seien gerade die Entsorgungsstandorte in den Stadtrandgebieten immer stärker frequentiert, hat Walter Zingerle, der Umweltberater der Stadt Bludenz, einen gewissen „Mülltourismus“ festgestellt. Erwischte Abfallsünder werden zur Anzeige gebracht. Für schwere Verstöße kann der Strafrahmen bis zu 7000 Euro betragen.

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