Bludenz aufgeschlossen gegenüber Minarett-Plänen

Grüne begrüßen Katzenmayers Haltung

Sausgruber will Bau erschweren

Infos zum Thema Religionsfreiheit

In vielen Gemeinden und teilweise auch auf Landesebene steht man dem ablehnend gegenüber, in Bludenz jedoch zeigt man sich überraschend aufgeschlossen und gesprächsbereit. Der Stadt wurden jetzt Pläne zum Bau eines neuen Gebetshauses samt Minarett vorgelegt.

„Für mich ist das ein Bauansuchen wie jedes andere. Die Brisanz des Themas ist mir natürlich bewusst, dennoch werde ich nicht von vornherein abblocken, sondern mir die Anliegen und Vorstellungen der muslimischen Bürger anhören“, so der Bludenzer Bürgermeister Mandi Katzenmayer im VOL Live-Interview.

Auch die Bevölkerung in Bludenz zeigt sich aufgeschlossen. „In Österreich herrscht Religionsfreiheit, der Bau eines Gebetshauses darf nicht einfach so abgelehnt werden“, schildert ein Teilnehmer der jüngsten VOL Live-Umfrage seine Einstellung. In die selbe Kerbe schlägt der Bludenzer Pfarrer Peter Haas: „Ich stehe dem Islam offen gegenüber. Die muslimischen Mitbürger sollten genauso ihre Möglichkeiten haben ihren Glauben auszuüben wie wir Christen“.

Und auch der islamische Verein „ATIP“ ist bereit, Kompromisse einzugehen. 18 Jahre lang war Fahri Topal Obmann des Vereins. Er wünscht sich ein Minarett für Bludenz, unterstreicht aber die Gesprächsbereitschaft von „ATIP“: „Zu einer richtigen Moschee gehört ein Minarett. Sollte uns ein Gesetz den Bau eines Minaretts aber verbieten, dann sind wir auch mit einem neuen Gebetshaus ohne Minarett zufrieden. Wir werden uns auf jeden Fall an die Gesetze halten.“