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"Blieb neben dem Wrack liegen!"

Zu schnelles Fahren und illegale Rennen: Wie Dieter Saringer einen Raserunfall miterlebte und noch weiter an den Folgen leidet.

Illegale Straßenrennen und Rasen sind in Vorarlberg immer noch ein Thema, wie ein aktueller Fall bestätigt, bei dem zwei junge Autofahrer von der Polizei angehalten wurden, als sie mit 130 km/h durch Bregenz fuhren. Die beiden begingen mehrere Abstandsverletzungen und überholten andere Fahrzeuge rechts. Sie hatten Glück, dass es nicht zu einem Unfall kam.

Unfall auf der Autobahn

Das weiß auch Dieter Saringer aus Dornbirn, der bei einem Autounfall im Jahr 2000 schwer verletzt wurde. Schuld an dem Unglück war überhöhte Geschwindigkeit. „Wir waren auf der Autobahn zum Fußballtraining nach Feldkirch unterwegs. Im Auto saßen vier Leute. Der Fahrer, ein Führerscheinneuling, fuhr viel zu schnell und das Auto kam irgendwie rechts auf das Autobahnbankett. Der Lenker erschrak und begann, stark nach links zu lenken.

Dadurch ist der Wagen auf die Gegenfahrbahn geraten, eine Leitplanke gab es nicht. Wir sind anschließend von der Fahrbahn abgekommen und über ein Stück Wiese neben der Straße gefahren. Da die Reifen auf dem Gras nicht gut gegriffen haben, ist das Auto weitergeschlittert und wir sind über einen Waldweg einen Hügel hinaufgefahren. Zuerst ging es zehn Meter nach oben und dann wieder nach unten. Dabei hat sich das Auto mehrmals überschlagen und ist schließlich auf dem Dach liegengeblieben“, schildert Dieter den Unfallhergang.

„Konnte nichts mehr sehen“

„Ich war angeschnallt und konnte mich nicht abschnallen, da meine Augen angeschwollen waren und ich nichts mehr sehen konnte. Zwei meiner Freunde waren während des Aufpralls aus dem Wagen geschleudert worden. Als ich es dann aber doch geschafft hatte, vorne durch das Fenster aus dem Wrack zu klettern, blieb ich neben dem Wagen liegen. Der Fahrer rannte andauernd hin und her. Als die Rettungskräfte kamen, gaben sie mir eine Spritze und ich bin dann erst im Krankenhaus wieder aufgewacht,“ erzählt Dieter weiter. Die Folgen des Unfalls waren verheerend: „Ich hatte drei Brustwirbel und ein paar Rippen gebrochen, Schnittwunden im Gesicht und an den Händen. Meine Stimmbänder wurden verletzt und das Kehlkopfskelett war gebrochen. Nach dem Unfall bin ich 7 Wochen lang im Krankenhaus nur gelegen – in Feldkirch, Innsbruck und Graz. Heute habe ich immer noch Probleme mit dem Rücken, deshalb musste ich auch meine Arbeit als Tischler aufgeben und mehrere Umschulungen machen. Ich bekam bei Bewerbungen viele Absagen wegen meiner Stimme.“ Bis heute klingt die Stimme von Dieter heiser, Heilung dafür gibt es keine.

„Fahre schnell, aber sicher“

Von allen vier Mitfahrern hat es ihn am schlimmsten getroffen. Der Fahrer hatte nur ein paar blaue Flecken und Prellungen, die Nase und das Schlüsselbein des Beifahrers waren gebrochen und einer, der auf dem Rücksitz saß, brach sich die Hand. „Ich fahre auch manchmal zu schnell, aber immer kontrolliert. Ich habe gelernt, dass ich nicht mit jedem mitfahre, aber damals hatten wir kein Auto und haben nicht darauf geachtet, wer fährt.“ Solche gravierenden Unfälle müssen nicht passieren, darum unser Appell: „Runter vom Gas!“

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