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Blauzungenkrankheit: Fünf Millionen Dosen Impfstoff

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Im Kampf gegen die Blauzungenkrankheit hat das österreichische Gesundheitsministerium fünf Millionen Impfstoffdosen für heimische Rinder, Schafe und Ziegen bestellt.

Dabei gebe es aber einige Probleme, erklärte der Chef der österreichischen Veterinärverwaltung, Ulrich Herzog, der APA am Montag. Der Bestellvorgang sei zwar eingeleitet, bis zum heutigen Zeitpunkt gebe es aber keinen zugelassenen Impfstoff gegen die Blauzungenkrankheit, sagte er, teilweise seien die Pharmafirmen noch in der Entwicklungsphase.

Herzog spricht in diesem Zusammenhang von einem “Lotteriespiel”: Liefert die Pharmafirma bis Juni oder Juli, könne man nicht ausschließen, dass sich die Krankheit vor August auch auf Österreich ausbreite. Dabei handle es sich um ein Problem vieler Staaten, europaweit werden laut Herzog rund 180 Millionen Dosen benötigt. Ganz Europa kaufe “die Katze im Sack”, so der Veterinärexperte, “hier wurde wenig vorausschauend gearbeitet.”

Die Entscheidung für den Kauf des Impfstoffs sei aufgrund der “Entwicklung der vergangenen Wochen” gefallen, so Herzog. So gab es Neuerkrankungen durch Viren aus der Familie der Reoviridae in Westpolen, im Westen von Tschechien und Norditalien.

In Österreich gibt es zurzeit rund zwei Millionen Rinder sowie 500.000 Ziegen und Schafe, die beim Ausbruch der Blauzungenkrankheit mit Impfstoff versorgt werden müssten. Rinder brauchen zwei Dosen um geschützt zu sein, Ziegen und Schafe jeweils eine. Im Gegensatz zu Frankreich, Deutschland, den Benelux-Staaten oder Großbritannien werde man in Österreich aber nicht in jedem Fall impfen, sagte Herzog, denn die Bestellung sei eine vorbeugende Maßnahme. Bisher wurden die heimischen Tiere von der Blauzungenkrankheit verschont, man wolle abwarten, bis die Krankheit im Land sei, sagte er.

Die Blauzungenkrankheit ist eine nicht direkt ansteckende, von Mücken übertragene Infektionskrankheit der Wiederkäuer. Sie wird durch ein Virus hervorgerufen. Weltweit kommt sie vor allem in warmen Ländern zwischen dem 35. südlichen und dem 44. nördlichen Breitengrad vor. Die Krankheit ist jedoch in den vergangen Jahren in viele europäische Länder – und auch in die unmittelbare Nachbarschaft Österreichs (Deutschland, Italien) – vorgedrungen. Die Seuche schädigt die Landwirtschaft. Für Menschen besteht keine Gefahr.

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