Blau machen mit Shibori

Dornbirn. Kinderseite. In Japan wurden so Kimonos gefärbt – wir verwandeln damit weiße T-Shirts, Kissenbezüge und Co in gemusterte Unikate. „Shibori“ heißt die Technik, bei der durch Falten, Wickeln oder Abbinden helle Muster auf blau gefärbtem Stoff entstehen. In Japan wurde die Technik ab dem sechsten Jahrhundert verwendet – arme Leute setzten Shibori ein, um damit alte Kleider neu aussehen zu lassen. Später wurden feine Seiden für Kimonos auf diese Weise eingefärbt.
Stoffspielereien
Die Muster entstehen durch die sogenannte „Reservierungstechnik“ – durch das Falten und Abbinden kommt die Farbe an bestimmten Stellen nicht an den Stoff. Das Ergebnis ist jedes Mal eine Überraschung. Traditionell wird für das Färben Indigoblau verwendet – ein Farbstoff, der aus verschiedenen Pflanzen gewonnen wird. Es gibt verschiedenste Möglichkeiten, die Muster auf den Stoff zu zaubern – Jugendreporterin Marie-Amélie hat zwei davon ausprobiert.
Färben mit Shibori-Technik
Material:
Weiße T-Shirts, Kissenbezüge o.ä. aus Baumwolle
Blaue Textilfarbe, die zum Handfärben geeignet ist (oder Indigopigmente)
Großer Eimer oder Topf
Schnur (z.B. Paketband)
Holzstäbchen
Bügeleisen
Gummihandschuhe
Tesuji Shibori Falttechnik
Den Stoff in Längsrichtung ziehharmonikaartig wie zu einem schmalen Fächer falten. Nach jedem Falten mit dem Bügeleisen kurz fixieren. Die entstandene „Ziehharmonika“ zusammenrollen und mit einer Schnur rundum fest zusammenbinden. Die Schnur anschließend fest verknoten und abschneiden.
Kumo Shibori „Spinnwebentechnik“
Holzstäbchen (oder große Schraube) von links auf den Stoff setzen und den Stoff kegelförmig um den Stab ziehen und spannen. Die Schnur am unteren Ende der Spinnwebe verknoten und dann den Stoffkegel auf- und abwärts fest mit dem Garn umwickeln. Die Enden gut verknoten und die Schnur abschneiden. Dies an beliebig vielen Stellen wiederholen.
Färbung
Die Textilfarbe nach Anleitung in einem Eimer oder Topf in heißem Wasser verrühren. Idealerweise lässt man die Textilien zuvor in klarem Wasser ein paar Minuten einweichen. Die gefalteten und geschnürten Stoffteile dann ins Farbbad geben, umrühren und je nach Anleitung bis zu 60 Minuten drin lassen. Während der Stoff in der Farbe liegt, sollte das Farbbad regelmäßig umgerührt werden. Anschließend die gefärbten Textilien gründlich unter fließendem Wasser ausspülen und die Fäden aufschneiden. Jetzt kann man die entstandenen Muster bewundern! Danach sollte der Stoff in der Waschmaschine – eventuell mit Fixierer – gewaschen werden.
(Marie-Amélie Kanonier, 14 Jahre, Jugendreporterin aus Dornbirn)
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