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Blair innerparteilich unter Druck

Der britische Premierminister Tony Blair gerät Presseberichten zufolge wegen seiner Haltung zu einem möglichen Krieg gegen den Irak zunehmend innerparteilich unter Druck.

Es bestehe die Gefahr, dass Großbritannien in einen Konflikt gerate, ohne die Unterstützung von Parlament und Bevölkerung zu haben, sagte der ehemalige Vorsitzende von Blairs Labour-Partei, Clive Soley, der „Sunday Times“. Soley warnte vor einer Wiederholung der politischen Krise aus dem Jahr 1956, als der damalige Premier Anthony Eden nach dem unpopulären und erfolglosen britischen Eingreifen in der Suez-Krise zurücktreten musste.

Mehrere Staatssekretäre hätten Blair außerdem geraten, eine „Verkaufsstrategie“ zu entwickeln, um der Partei einen möglichen Krieg plausibel zu machen, meldete der „Sunday Telegraph“. Eine Umfrage des Blattes unter leitenden Labour-Funktionären habe ergeben, dass 69 Prozent von ihnen Parteiaustritte im Kriegsfall befürchteten. Fünf Prozent der Funktionäre würden dann sogar selbst ihre Parteimitgliedschaft beenden. 89 Prozent der Befragten lehnten einen Waffengang am Persischen Golf ohne eine neue UNO-Resolution demnach ab.

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