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Blair: Guantánamo ist "Anomalie"

Der britische Premier Blair hat das US-Strafgefangenenlager Guantánamo auf Kuba als "Anomalie" bezeichnet. Früher oder später müsse dort etwas geschehen.

Das sagte Blair nach seinen Gesprächen mit der deutschen Bundeskanzlerin Merkel am Freitag in Berlin. Für die von der UNO geforderte Schließung des Lagers hatte sich der britische Wales- und Nordirland-Minister Peter Hain ausgesprochen.

Der britische Kronanwalt Lord Peter Goldsmith hatte den USA wegen der Behandlung der Häftlinge in Guantanamo vorgeworfen, gegen elementare Grundsätze des Rechtsstaates zu verstoßen. UNO-Experten kritisierten die Anwendung von Gewalt gegen Gefangene, die Überstellung von Gefangenen in Länder, in denen ihnen ernsthaft Folter droht, und die Verletzung ihrer religiösen Gefühle durch das Militärpersonal in Guantànamo.

Die Mehrheit der Guantanamo-Gefangenen wird ohne Anklage auf dem Militärstützpunkt auf Kuba festgehalten. Der mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete ehemalige US-Präsident Jimmy Carter hatte in einem Beitrag für die „Washington Post“ über Guantanamo geschrieben: „All das passt zu Unrechtsstaaten, die von amerikanischen Präsidenten in der Vergangenheit immer verurteilt worden sind.“

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