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Bitschi Transporte plant neue Kies-Aushub-Deponie

Die geplante Kies-Aushub-Deponie von Bitschi Transporte sorgt für Widerstand von grüner Seite in Form von Christoph Metzler.
Die geplante Kies-Aushub-Deponie von Bitschi Transporte sorgt für Widerstand von grüner Seite in Form von Christoph Metzler. ©Steurer, Grüne
Joachim Mangard (VOL.AT) joachim.mangard@russmedia.com
Nach massivem grünen Widerstand zog sich die Martin Bitschi Transporte GmbH vom heiß diskutierten Projekt auf der Tschengla zurück. Heute wird über einen neuen Standort in Brand verhandelt.

Bereits im März sorgte eine von der Martin Bitschi Transporte GmbH geplante Kies-Aushub-Deponie für Schlagzeilen und heftigen Widerstand wegen naturschutzrechtlicher Bedenken. Das Projekt "Dunza" auf der Tschengla umfasste eine großflächige Bodenaushubdeponie. Naturschützer äußerten vor allem wegen einer befürchteten Zerstörung des Toteislochs und der dortigen Biotop-Landschaft ihre Bedenken, in der Folge zogen die Projektwerber ihr Anliegen zurück.

Neues Projekt am Alvierbach

Laut einer VOL.AT vorliegenden Aussendung der Grünen wird morgen über einen neuen Standort verhandelt. In der BH-Kundmachung wird das Projekt, das die Firma Bitschi Transporte bereits seit 2018 verfolgt, wie folgt umrissen:

"Mit Eingaben vom 19.12.2019, 31.03.2020 und 26.04.2020 hat die Martin Bitschi Transporte GmbH, Brand, um die Erteilung der naturschutzrechtlichen Bewilligung, der abfallwirtschaftsrechtlichen Genehmigung (ua unter Mitanwendung der GewO), der bergrechtlichen Bewilligung und der forstrechtlichen Bewilligung für die Errichtung einer Schottergrube, einer Bodenaushubmaterialdeponie und eines Materialmanipulationsplatzes samt Abfallbehandlungsanlagen (Brechanlage und Siebanlage) im Bereich Wiesle im Gemeindegebiet von Brand angesucht und Projektunterlagen vorgelegt."

"Mit Eingabe vom 28.04.2021 wurde das gegenständliche Ansuchen hinsichtlich der Zufahrt zum Projektsbereich dahingehend geändert, dass nunmehr die Zufahrt zum Projektsbereich abzweigend von der L82 im Bereich von GST-NR 774/1 GB Brand über einen neu zu errichtenden Zufahrtsweg samt Gerinnequerung erfolgen soll, der dann im Bereich von GST-NR 670 GB Brand an die dort bestehende Weganlage anschließt. Die restliche Zufahrt zum Projektsbereich erfolgt wie bisher beantragt."

Grüne äußern Kritik

Christoph Metzler, Naturschutzsprecher der Grünen, sieht vordergründig vier Kritikpunkte: "Erstens muss Wald gerodet werden. In dem steilen Gelände werden Sicherungsmaßnahmen unumgänglich sein, um Hangrutschungen zu vermeiden. Zweitens ist die Alvier in diesem Bereich ein Wildbach. Der Bach müsste also entsprechend überbrückt werden. Drittens quert die Erschließungsstraße das Biotop Alvieraue. Und viertens liegt der betroffene Bereich größtenteils in gelber und roter Zone, was eine Gefährdung durch Lawinen bedeutet." Bezüglich Hochwasser, Hangsicherheit, Waldentwicklung und Schutz des Biotopes sei mit massiven Eingriffen zu rechnen. Mit Hausverstand habe das Ganze nichts zu tun, wenn man an die schon bestehende Zufahrt und die durchs Projekt nötigen Eingriffe in Wald und Bachbiotop denken würde.

Bitschi Transporte kontern

Projektsteller Martin Bitschi kann die Kritik nicht verstehen und relativiert im VOL.AT-Gespräch die angesprochenen Vorwürfe: "Wir haben uns von Anfang mit allen Verantwortlichen zusammengesetzt, um ein Vorzeigeprojekt in Sachen Naturschutz umzusetzen. Bisher erhielten wir von allen Seiten, egal ob es sich um Verantwortliche aus den Bereichen Naturschutz, Wildbach, Geologie oder auch von Limnologischen Sachverständigen handelt, durchwegs positive Signale. Die kritisierte neue Zufahrtsstraße beansprucht zwar einen Teil des Auwaldes, aber auch hier haben wir alle erdenklichen renaturierenden Maßnahmen berücksichtigt." Christof Bitschi, Geschäftsführer im väterlichen Betrieb und FPÖ-Landesparteiobmann, schlägt in dieselbe Kerbe: "Die neue Straßenführung erschließt einen Wald und ist auf breite Unterstützung der Grundbesitzer gestoßen. Zumal der Weg später forstwirtschaftlich genutzt wird. Bei aller Liebe, ich habe langsam das Gefühl, dass diverse Gegner hier Parteipolitik mit geschäftsschädigenden Aussagen vermischen."

(VOL.AT)

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