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Bischofsweihe in Feldkirch vollzogen

Mit einem Festgottesdienst hat der St. Pöltner Diözesanbischof und Vorgänger als Bischof von Feldkirch, Klaus Küng, am Sonntag den neuen Bischof Elmar Fischer, geweiht.  

Küng zeigte überzeugt, dass der Weihe-Gottesdienst für die Diözese zum Segen werde.

Nach Handauflegung, Weihegebet, Salbung des Hauptes sowie der Überreichung des Evangeliars übergab Küng Elmar Fischer die Insignien des Bischofs: den Bischofsring, die Mitra und den Hirtenstab. Anschließend erfolgte die offizielle Übergabe der Diözese durch Nuntius Georg Zur, der Fischer zum Bischofsstuhl begleitete. Zum Abschluss des Weiherituals bekundeten die anwesenden Bischöfe durch Umarmung die Aufnahme des Neugeweihten in ihr Kollegium, und Vertreter der Diözese versprachen Fischer ihre Mitarbeit.

Ebenfalls dem Ritual folgend übernahm Fischer nach seiner Weihe die Feier des Gottesdienstes. Kurz nach 18.30 Uhr sprach Fischer sein erstes „Vaterunser“ als Bischof von Feldkirch. Der Weih-Gottesdienst ging kurz nach 19.00 Uhr zu Ende. Im Anschluss daran gab es für die Vorarlberger Bevölkerung auf dem Domplatz eine große Agape.

Im Dom zu Feldkirch hatten sich um 17.00 Uhr rund 800 Festgäste versammelt, darunter der Apostolische Nuntius in Österreich, Erzbischof Georg Zur, Kardinal Christoph Schönborn sowie alle österreichischen Bischöfe. Die Bundesregierung repräsentierte der Vorarlberger Vizekanzler Gorbach, für die Landesregierung wohnte Landeshauptmann Sausgruber dem Gottesdienst bei.

Predigt von Küng

Der St. Pöltner Diözesanbischof Klaus Küng hat in seiner Predigt zur Weihe von Elmar Fischer zum Bischof von Feldkirch seine Auffassung des Bischofsamts beschrieben. „Der gute Hirte“ sei auch in unserer Zeit das bevorzugte Bild für die Charakterisierung der Aufgabe des Bischofs, sagte Küng bei der Weihe im Feldkircher Dom. Trotz der Schwere der Aufgabe sei er davon überzeugt, „dass wir froh und zuversichtlich sein dürfen, wenn heute der neue Bischof von Feldkirch geweiht wird“, so Küng.

Der Vorgänger von Elmar Fischer als Bischof von Feldkirch betonte, dass „eine Bischofsweihe eine heilige Handlung ist, durch welche die Vollmacht übertragen wird, die Christus den Aposteln erteilt hat“. Man dürfe ruhig die Worte des Propheten in Zusammenhang mit der Bischofsweihe bringen: „Der Geist Gottes, des Herrn, ruht auf mir; denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe und alle heile, deren Herz zerbrochen ist, damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Gefesselten die Befreiung“.

Trotz der Größe der bischöflichen Aufgabe und trotz der persönlichen Begrenztheit müsse der Bischof kein Übermensch sein. Der Bischof sei einer, „der aus den Menschen herausgenommen ist und als erwählter Diener Christi in deren Dienst steht“. Wichtig sei für ihn das Verlangen, in seinem persönlichen Lebenswandel und in seinem gesamten Wirken mit Christus eins zu sein, betonte Küng.

Das führe beim Bischof zur Sorge, dass das Evangelium unverkürzt verkündet werde. Dies sei in einer Wohlstandsgesellschaft mit all ihren Versuchungen eine „schöne Aufgabe, weil nur die Wahrheit frei macht“. Diese Aufgabe sei aber nicht bloß dem Bischof anvertraut, letztlich seien alle Getauften und Gefirmten für die Weitergabe des Glaubens verantwortlich. Die Letztverantwortung trage dabei aber der Bischof. Ebenso die Letztverantwortung komme dem Bischof zu, wenn es darum gehe, den Menschen die Heilsgeheimnisse wie Tod und Auferstehung Jesu, Christus selbst zu vergegenwärtigen. „Da lohnt es sich, große Anstrengungen zu unternehmen, um den Menschen bewusst zu machen, wie sehr uns Gott beisteht, wie nahe uns der Herr ist“, sagte Küng.

Küng schloss seine Predigt mit Worten des Heiligen Petrus aus der zweiten Lesung: „Seid besonnen und nüchtern, und betet! Vor allem haltet fest an der Liebe zueinander“. Dies sei für den Bischof und alle, die mit ihm zusammen wirken, stets zu bedenken, wenn die Arbeit fruchtbar sei solle.

Ansprache von Fischer

Der neue Bischof von Feldkirch, Elmar Fischer, hat in seiner Ansprache zu seiner Weihe den heutigen Zeitgeist in Frage gestellt. Anstatt der „attraktiven Angebote“ unserer Zeit betonte er die Angebote Jesu: „Weg, Wahrheit, Leben – sogar in Fülle“. Gott wolle für uns „das Leben, die volle Menschlichkeit, die unantastbare Würde“, sagt Fischer.

Er habe die Aufgabe des Bischofsamts nicht im Bewusstsein eigener Stärke angenommen. „Wer mich kennt, kennt genügend Schwachstellen“, bekannte der neue Feldkircher Oberhirte. Vielmehr vertraue er auf Zusammenhalt und den Beistand Gottes.

Sein Wahlspruch „Suche das Reich Gottes – in allem! Das andere, essen, anziehen… wird dir dazugegeben“ (Mt 6.25 ff) sei aus persönlichen Erfahrungen erwachsen. Es gehe Jesu darum, dass wir im täglichen Leben die Vorgaben des Reiches Gottes zu erfüllen suchten:

Fairness, Geduld, Güte, Treue, Freunde, Selbstbeherrschung, letztlich in Liebe, wie er sie verstehe. „Wenn wir in diesem Sinn und Geist unsere Tage gestalten, dann erfahren wir Erlösung, dann wächst unser Vertrauen in seine Nähe“, betonte der Oberhirte der Diözese Feldkirch.

In der heutigen von Wohlstand und Individualismus geprägten Umbruchzeit gelte die Stimme Jesu nicht viel. „Er ist wie einer, der mit Stille und Besinnung gegen Lärm und attraktive Faszination ankämpft“, so Fischer. Dennoch müssten realistische Zeitanalytiker feststellen, dass „die attraktiven Angebote unserer Zeit nur begrenzten Erfolg bringen“, führte Fischer Zunahmen bei Verhaltensauffälligkeiten, bei Suchtverhalten oder bei auseinander brechenden Beziehungen an.

Es gebe auch die Angebote Jesu: „Weg, Wahrheit, Leben – sogar in Fülle“. Fischer fragte, ob es uns wohl bewusst sei, dass Gott seinen Geist gesandt habe, damit wir in den Aufgaben unseres Lebens als Menschen guten Geistes handelten? Oder ob wir daran denken würden, dass es in der Eucharistiefeier um eine tiefere Gemeinschaft mit Christus gehe, damit daraus Segen für unsere Lebenswelt entstehe? Um diese Ziele gehe es den Sakramenten der Taufe, der Firmung und der Eucharistie.

Porträt: Elmar Fischer
Fischer erst dritter Bischof

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