Die Experten, die gestern anlässlich der Veranstaltung ibet 2010 im Bregenzer Festspielhaus unter der Moderation von Kurt Horwitz (VN) Zukunftspotenziale für heimische Ware aufzeigten, sind von einem wachsenden Markt überzeugt. Die anfangs belächelte Bio-Schiene hat voll eingeschlagen, erklärte Martina Hörmer, Geschäftsführerin der größten heimischen Bio-Marke. Bereits jetzt ist Österreich mit einem Anteil von sechs Prozent am Gesamt-Lebensmittelumsatz weltweit Spitzenreiter. Gerade für eine kleine Agrar-Nation wie Österreich liegt darin ein große Chance, ist Hörmer überzeugt.
Paradebeispiel Heumilch
Damit aber heimische Erzeuger von diesem Trend profitieren können, sind neue Vermarktungsformen und Kooperationen notwendig. Ein Paradebeispiel für eine gelungene Zusammenarbeit, ist die Heumilch-Initiative, an der 8000 Bauern in Österreich sowie 60 Unternehmen beteiligt sind. Darunter auch Dutzende aus Vorarlberg. Bei der Erzeugung und Verarbeitung von Heumilch handelt es sich um die ursprünglichste Form der Milchwirtschaft. Das heißt, dass die Fütterung der Milchkühe der jeweiligen Jahreszeit angepasst ist. Die im Vorjahr gestartete Initiative entpuppte sich als Erfolg. Mittlerweile umfasst das Heumilch-Sortiment im österreichischen Handel weit mehr als 400 Produkte. Für Koordinator Andreas Geisler liegt gerade in der Kleinheit der Betriebe und der Vielfalt die Stärke der Kooperation. Für kleine Produzenten ergeben sich dann Marktchancen, wenn der Mehrwert eines Produktes den Verbrauchern erfolgreich kommuniziert werden kann. Den Verbrauchern sind dabei Marken wichtig.
Marktchancen nützen
Deshalb sind die Experten auch von neuen Marktchancen überzeugt. Denn Bio vermittelt auch ethische Werte und steht für Nachhaltigkeit. Das gesamte Marktpotenzial wird mit rund 15 Prozent eingeschätzt.
Fakten
400 Tonnen Heumilch werden jährlich von Österreichs Landwirten produziert.
270 Bauern sind in Vorarlberg im Bio-Verband Vorarlberg registriert.
8000 Bauern sind in Österreich an der Heumilch-Initiative beteiligt.
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