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Bildliches Kasperltheater im Rathaus

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Grüne und SPÖ liefern sich Schlagabtausch wegen ausgeliehener und nicht zurückgebrachter Bilder - Grüne kritisierten Ausleihpraxis ohne Rückgabe, sollen sie aber selbst praktiziert haben.

Die Wiener Grünen haben wiederholt das Verschwinden von Bildern aus dem Besitz der Gemeinde kritisiert, die von städtischen Dienststellen entlehnt und nie zurückgegeben wurden. Am Freitag gab ihnen Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny in der Fragestunde des Gemeinderats Contra: Im Jahr 1992 habe der damalige Grüne Klubobmann Peter Pilz fünf Bilder selbst entlehnt. Diese seien bis heute weder retourniert worden, noch wurde eine Änderung des Leihnehmers bekannt gegeben.

„Sie täten der Kulturabteilung etwas Gutes, wenn Sie sich selber an die Regeln halten und nicht einen Kriminalfall konstruieren würden“, so Mailath-Pokorny nicht ohne Häme. Nach dem Wechsel von Pilz ins Parlament wäre es die Verpflichtung eines gewissenhaften Leihnehmers gewesen, einen Nachfolger für die Werke im heutigen Zeitwert von 9.800 Euro zu benennen und bekannt zu geben, ob die Bilder noch im Grünen Klub hängen.


Grüne weisen Anschuldigungen zurück

Die Grüne Kultursprecherin Marie Ringler wies die Anschuldigung – nach einer Schrecksekunde und kurzer Hektik in den Reihen ihrer Fraktion – empört von sich. „Die Kunstwerke sind weiter dort, wohin sie damals entlehnt wurden“, betonte sie und präsentierte den Entlehnschein. Dieser sei auf die juristische Person des Grünen Klubs, zu Handen Peter Pilz, ausgestellt. Eine Ummeldung sei daher nicht notwendig gewesen, behauptete sie.

Auch die Medienbetreuung der Grünen setzte sofort ein, Pressesprecher Klaus Zellhofer bemühte sich um Schadensbegrenzung. „Die Bilder sind da, wir laden jeden sofort zu einer Führung ein“, betonte er.

Redaktion: Birgit Stadtthaler

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