In diesen Tagen hat die in der Abfallentsorgung und Umwelttechnik tätige, familiengeführte Böhler-Gruppe in Feldkirch, die an der Bludenzer Spezialtransportfirma Burtscher 50 und am international tätigen Entsorger Häusle 5 Prozent hält, allen Grund zum Feiern.
Wir blieben in diesen Jahrzehnten niemals stehen. In Vorarlberg haben wir die Marktführerschaft für das Handling gefährlicher Abfälle und Problemstoffe erobert, unsere Analytik beherbergt das größte akkreditierte Privatlabor Westösterreichs, dessen Analysen EU-weit gerichtlich anerkannt werden. Die von uns speziell für die Zementindustrie entwickelten Denox-Abluftreinigungsanlagen arbeiten heute zuverlässig in 40facher Ausfertigung von Spanien bis Rumänien. Auch die EU-weit zunehmend rigide Umweltgesetzgebung, gestiegene Anforderungen an die Lebensmittelhygiene und immer peniblere Kontrollen von deponierten Altlasten, Abwässern und Abfällen sorgen dafür, dass die drei Böhler-Unternehmen auch künftig mit immer neuen Herausforderungen konfrontiert sein werden, erläuterte der 62jährige Seniorchef am Freitag auf einer Pressekonferenz am Firmensitz.
Apropos drei Firmen. Operative Hauptverantwortung für die Böhler Abfall-Abluft-Abwasser-Umweltschutz GmbH trägt künftig Christian Böhler, für die Böhler Technik GmbH Guntram Böhler und für die am dynamischsten wachsende Böhler Analytik GmbH Edwin Kalb. Das Spektrum dabei reicht von Kontrollen des Ausbruchmaterials von Pfänder- oder Brennertunnel über die Inspektion von ARAs, Industrieschornsteinen oder Trinkwasserbeständen bis zur Legionellen-Prophylaxe in Spitälern. Die Böhler Technik wird ihre Abluftreiniger wieder europaweit montieren, sobald eine anspringende Baukonjunktur die Zementindustrie wieder in Investitionslaune versetzt haben wird. Und dem Labor wird die Arbeit schon deshalb nicht ausgehen, weil alles, was neu geregelt wird, auch genmessen, kontrolliert und in der Regel reduziert werden muss, erklärte Dr. Kalb, der z. B. auch schon kontaminierte Spielzeugimporte aus China mit seiner topmodernen Analysetechnik als solche entlarvte.
Böhler, der zwar gegen die Krise investiert hat, stellt nicht in Abrede, selbige zumindest partiell zu spüren. Unser Abwassergeschäft leidet unter jedem Konkurs, dem ein Textiler zum Opfer fällt. Kurzarbeit oder gar Kündigungen waren im Jubiläumsjahr freilich nie Thema. Angesprochen auf die Umsatzerwartung fürs neue Geschäftsjahr (ab 1. Juli 09) meinte der Firmenchef: Wenn wir die 12 Mill. Euro von letzten Jahr wieder schaffen, ist hier alles glücklich und zufrieden.
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