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Betrunkene Lenkerin fuhr mit geklautem Auto weiter

Die Polizei stoppte die Frau und nahm ihr gleich den Führerschein ab.
Die Polizei stoppte die Frau und nahm ihr gleich den Führerschein ab. ©APA
Gaschurn, Feldkirch - Anklage: Alkolenkerin wurde von einem Autofahrer gestoppt, verletzte ihn, nahm ihm seinen Schlüssel ab und fuhr mit seinem Pkw davon.

Selbst für eine alkoholisierte Verkehrsteilnehmerin hat sich die Angeklagte allem Anschein nach ungewöhnlich verhalten. Sie hat sich nach Ansicht der Staatsanwaltschaft in mehrfacher Hinsicht gerichtlich strafbar gemacht. Ende Mai wird sich die Angeklagte in ihrem Strafprozess am Landesgericht Feldkirch wegen Gefährdung der körperlichen Sicherheit, Nötigung, Körperverletzung und unbefugten Gebrauchs von Fahrzeugen zu verantworten haben. Für den Fall einer Verurteilung beträgt die mögliche Höchststrafe zwei Jahre Haft.

So hat sich nach Darstellung der Anklagebehörde der Vorfall abgespielt: Die mit 1,6 Promille alkoholisierte Pkw-Lenkerin soll am 28. Dezember 2014 zunächst auf der Montafoner Landesstraße 188 mit ihrem Auto mit überhöhter Geschwindigkeit von 70 bis 80 km/h zwischen Tschagguns und St. Gallenkirch wiederholt auf die Gegenfahrbahn geraten sein und damit zirka 20 entgegenkommende Autofahrer gefährdet haben.

Entgegenkommende Fahrzeuglenker haben, heißt es im Strafantrag, in der Dunkelheit und bei Schneefall „zur Vermeidung einer Kollision in die angrenzende Wiese ausweichen oder zumindest stehen bleiben“ müssen. Der Gegenverkehr habe „in Einzelfällen sogar“ auf die eigentlich für die Alkolenkerin vorgesehene „Fahrbahnhälfte ausweichen“ müssen.

Schlüssel weggenommen

Ein hinter ihr fahrender Montafoner brachte nach eigenen Angaben mit Lichtzeichen die eine Verkehrsinsel touchierende Kellnerin dazu, dass sie in St. Gallenkirch anhielt. Er habe in ihrem Auto den Fahrzeugschlüssel abgezogen und die Polizei rufen lassen, berichtet der Zeuge.

Daraufhin, so die Anklage, habe die 43-Jährige die linke Hand des 57-Jährigen erfasst, ihm den Mittel- und Ringfinger umgedreht und ihm den Schlüssel für sein Auto aus der Hand genommen.

Anderes Auto genommen

Danach setzte sich die Österreicherin mit russischen Wurzeln laut Strafantrag in das Auto des pensionierten Gerichtsbeamten und fuhr mit seinem Pkw weiter. Die alarmierte Polizei konnte die betrunkene Autofahrerin dann in Gortipohl anhalten.

Der einschreitende Autolenker erlitt, so die Staatsanwaltschaft, eine Stauchung der beiden Finger und eine blutende Schürfwunde am Ringfinger.

Die alkoholisierte Frau habe zu Unrecht behauptet, er habe sie vergewaltigt, sagt der Autofahrer. Das gegen ihn eingeleitete Strafverfahren habe die Staatsanwaltschaft eingestellt.

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