Das Bundeskriminalamt (BK) warnt vor Betrügern, die sich bei Mitarbeitern von Firmen als hochrangige Führungskräfte ausgeben. Die Angerufenen werden dabei überredet, sensible Daten preiszugeben oder Geldbeträge zu überweisen. Die Täter investieren zuvor sehr viel Zeit, um so viele Hintergrundinformationen wie möglich zu sammeln, berichtete das BK am Mittwoch auf seiner Internetseite.
Die Betrüger durchforsten Homepages oder soziale Medien, manchmal durchwühlen sie sogar Müllcontainer von Unternehmen, um so an betriebsinterne Informationen zu kommen. Außerdem besuchen sie teilweise die Firmen, um sich ein Bild vom Tagesablauf einzelner Betriebe und Filialen zu machen. Im Internet machen die Täter die Namen und Funktionen von Vorgesetzten ausfindig. “So gelingt ihnen ein hochprofessionelles Auftreten, bei dem Angestellte leicht getäuscht werden und sich zu Handlungen hinreißen lassen, die sie eigentlich gar nicht durchführen dürften”, erläuterten die Kriminalisten.
Betrug: Profis am Werk
Die Anrufer stellen sich mit einem für die Mitarbeiter bekannten Namen vor. Die Rufnummern werden elektronisch manipuliert, um einer unternehmensinternen Nummer zu ähneln. Die Täter drücken sich laut BK sehr gut aus und wirken kompetent. Sie verlangen etwa die Bekanntgabe des Codes von Ladebonkarten, die aktiviert und gleich wieder storniert werden sollen. Dabei erzeugen die Täter auf professionelle Weise hohen Druck auf die Mitarbeiter, berichteten die Experten.
“Seien Sie sich bewusst, dass immer wieder Betrugsversuche unternommen werden”, so die Warnung des BK. Codes oder Passwörter sollten niemals am Telefon oder via E-Mail weitergegeben werden. “Ersuchen Sie, dass sie zurückrufen dürfen. Ein seriöser Vorgesetzter wird das zulassen, ein Betrüger wird Druck machen, dass Sie nicht auflegen”, raten die Kriminalisten. “Lassen Sie sich niemals zu unerlaubten Tätigkeiten überreden” und “informieren Sie Ihre Vorgesetzten über verdächtige Anrufe”, außerdem sollte im Schadensfall sofort die Polizei verständigt und Anzeige erstattet werden.
(APA/red)
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