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Betrügerbande ergaunert Luxusautos

Kontakt per Internet – Bezahlung mit gestohlenen Schecks. "Die ganze Sache liegt mir immer noch schwer im Magen", berichtet ein Götzner Autohändler, der kürzlich Opfer der Bande geworden ist und ungenannt bleiben möchte.

Der Götzner hat einen nagelneuen Mercedes S-Klasse verkauft, das Geld ist futsch, der Händler blieb auf dem Schaden sitzen – insgesamt 79.000 Euro. Auch ein Feldkircher fiel auf die Masche herein und verlor sein 59.000 Euro teures Wohnmobil. Wohnmobil, Mercedes, Ferrari, Porsche und so weiter. Der Geschmack der Autoschieber ist exklusiv. Eine Betrügerbande nutzt seit Wochen das Vertrauen und die Gutgläubigkeit von österreichischen Autobesitzern aus und bringt sie um ihre Luxusfahrzeuge. Wie die Tiroler Tageszeitung berichtete, gibt es auch in Tirol bereits viele Geschädigte. Das Landeskriminalamt ermittelt und auch Interpol ist bereits eingeschaltet, denn die professionell organisierten Täter sind im Ausland ansässig, mit ihrer Masche sind sie europaweit unterwegs.

Scheck gestohlen

Über die Internet-Autoverkaufsplattformen „Autoscout24“ und „Mobile.de“ nehmen die vermeintlich Kaufinteressierten Kontakt zu ihren Opfern auf und legen dann den Verkäufer nach allen Regeln der Betrüger-Kunst herein. „Der vermeintliche Käufer hat mich angerufen und wir haben die Übergabe des Mercedes in Götzis vereinbart. Er wollte mit einem Scheck bezahlen, die Echtheit hab ich mir von meiner Bank bestätigen lassen“, so der Götzner Autohändler. Das Geld wurde auch zunächst gutgeschrieben. „Zwei Wochen konnte ich mich daran erfreuen, dann rief die Bank an und sagte, dass der Scheck, mit dem der Käufer bezahlt hat, vor Jahren in Deutschland gestohlen wurde“, berichtet der Autohändler. Er hat vorher absolut keinen Verdacht geschöpft: „Ich hab mich auf meine Bank verlassen, die gesagt hat, dass mit dem Scheck alles in Ordnung sei“.

Briefkastenfirma

Als der Betrug aufflog, war der Täter mit dem Luxusschlitten längst über alle Berge. Die Betrüger arbeiten mit gefälschten Ausweisen und Firmen-Nummern. Ein gefälschter Ausweis in einem Betrugsfall in Tirol ist noch nicht einmal bei der Überprüfung am Innsbrucker Flughafen aufgefallen. Die angebene Adresse führte bisher nur zu einer Briefkastenfirma im europäischen Ausland, durch die vielen Betrugsfälle verfolgt die Polizei allerdings mehrere Spuren. Details gibt die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht preis.

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