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Bestnoten für Vorarlberger Turnusärzteausbildung

Daneben hat die Vorarlberger Krankenhaus-Betriebsgesellschaft auch den ersten bundesweiten Turnusärztekongress im Oktober 2015 voll unterstützt. Insgesamt 85 Teilnehmer aus Ost und West konnte das TÄK-Team im Ländle begrüßen.
Daneben hat die Vorarlberger Krankenhaus-Betriebsgesellschaft auch den ersten bundesweiten Turnusärztekongress im Oktober 2015 voll unterstützt. Insgesamt 85 Teilnehmer aus Ost und West konnte das TÄK-Team im Ländle begrüßen. ©Mathis/Vbg. Krankenhaus-Betriebsgesm.b.H.
Bundesweiter Vergleich: Bestnoten für Vorarlberger Turnusärzteausbildung. Maßnahmen für neue Ausbildungsordnung bereits in Umsetzung.


Vorarlberg hat nicht nur in der Rekrutierung der Turnusärzte die Nase vorn. Nun zeigen die Auswertungsresultate einer österreichweiten Turnusärztebefragung, dass auch die Maßnahmen zur Verbesserung der Medizinerausbildung gut ankommen bei den Jungmedizinern. „Das beste Ergebnis von 1,9 im bundesweiten Vergleich freut uns. Gleichzeitig spornt es uns an, die Ausbildungsqualität – besonders in Richtung neue Ausbildungsordnung – weiter für die Ärzte zu verbessern“, erklärt Dr. Gerald Fleisch, Vorarlberger Krankenhaus-Betriebsgesellschaft.

Am Dienstag, 12.01.2016 wurden die Ergebnisse einer österreichweiten Turnusärztebefragung im November 2015 präsentiert: Im Bundesland Vorarlberg stellten die Jungmediziner der Ausbildungsqualität ein höchst erfreuliches Zeugnis im bundesweiten Vergleich aus. Beträgt die Durchschnittsnote 2,36 in Gesamtösterreich, hebt sich das Ländle mit einem Ergebnis von 1,9 deutlich von den anderen Bundesländern ab.
„In Vorarlberg nehmen die Ausbildungsstätten ihre Verantwortung bei der Medizinerausbildung sehr ernst. Die Umfrageresultate bestätigen dieses vorbildliche Engagement. Gleich nach dem Studium werden den Ärztinnen und Ärzten neben persönlicher Wertschätzung auch fachlich hochqualifizierte Ausbildungsmöglichkeiten geboten“, zeigt sich auch Gesundheitslandesrat Dr. Christian Bernhard hocherfreut.

235 Ärzte in Ausbildung in Vorarlberg
An der Befragung im November 2015 haben knapp 1.400 oder 32 Prozent aller Ärzte in Facharztausbildung teilgenommen. 95 Prozent der befragten Ärzte befinden sich noch in der alten Ärzteausbildungsordnung, nur fünf Prozent in der seit 1. Juni 2015 geltenden neuen. In Vorarlberg sind derzeit insgesamt 235 Ärztinnen und Ärzte (Stand Jänner 2016) in ihrer Ausbildung (Allgemeinmedizin und Facharzt), 19 davon bereits nach der neuen Ausbildungsordnung. Neu ist nun, dass nach dem Studium neun Monate Basisausbildung zum Erwerb klinischer Grundkompetenzen vorgesehen sind. Danach muss man sich für eine allgemeinmedizinische oder fachärztliche Ausbildung entscheiden. Für angehende Allgemeinmediziner gibt es dann 27 Monate Spitalspraxis plus mindestens sechs Monate Lehrpraxis oder Lehrordination. Für Fachärzte sind mindestens 27 Monate Sonderfach-Grundausbildung (abhängig von der Fachrichtung) plus 27 Monate Schwerpunktausbildung in Modulen vorgesehen.

Vorarlberger Landeskrankenhäuser: effiziente Workshops für Basisausbildung
„Hier setzen wir in unseren akademischen Lehrkrankenhäusern an: Wir haben sofort auf diese neue Ausbildung reagiert. Unser Personalmanagement hat gemeinsam mit den Chefärzten sowie den Turnusarztvertretern ein neues Ausbildungsmodul entwickelt“, informiert Dir. Fleisch über die Maßnahmen innerhalb der Landeskrankenhäuser. Für die Basisausbildung hat das Personalmanagement ein sog. Workshop-Rad ausgearbeitet: Konzentriert für alle Landeskrankenhäuser findet alle zwei Monate alternierend in einem der akademischen Lehrkrankenhäuser ein Workshop für alle Turnusärzte statt, und zwar sowohl für jene in der neuen als auch für jene der bisherigen Ausbildungsordnung. Der Theorieblock beinhaltet beispielsweise Rechtsvorschriften, psychologische Komponenten, Ethik und Kommunikation sowie Risikomanagement. In der klinischen Einheit geht es um die Vermittlung von Kenntnissen in den häufigsten Erkrankungen von Organsystemen wie Herz/Kreislauf, Nerven, Atemwege, Verdauung und Stoffwechsel, Bewegungsapparat sowie der Niere und den harnableitenden Systemen.
Im Notfallmodul intensivieren die Jungärzte ihre Kenntnisse der ärztlichen Erstmaßnahmen, EKG-Befundung, Triagierung und weitere Schwerpunkte der Notfallmedizin.
„Die Referenten stammen allesamt aus unserem Expertenpool der Landeskrankenhäuser. Mit ihnen gemeinsam wurden Schulungsunterlagen ausgearbeitet, die Termine festgelegt und damit das Programm unkompliziert und effizient auf die Beine gestellt. Die Teilnahme an den Modulen ist für die Ausbildungsärzte in der Basisausbildung verpflichtend, wann sie innerhalb der neun Monate welchen Ausbildungsblock besuchen, kann frei gewählt werden“, so Dir. Dr. Fleisch. Start war Herbst 2015, die Workshops werden gut angenommen und besucht. „In der Evaluierung haben sich Teilnehmer bereits herzlich bedankt für diese Möglichkeit.“

Vorteilhaftes Ausbildungsangebot in Vorarlberg
Im Anschluss an die neunmonatige Basisausbildung stehen den Ärzten folgende Optionen zur Verfügung: Einstieg in die Ausbildung zum Allgemeinmediziner (jederzeit möglich), Einstieg in die Ausbildung zum Facharzt (je nach Verfügbarkeit) oder zusätzlich eine dreimonatige „Orientierungsphase“ zur besseren Entscheidungsfindung (frei wählbar).
In den Vorarlberger Landeskrankenhäusern werden den Jungmedizinern zudem zahlreiche attraktive Optionen geboten: Zum einen ist der Umstieg auf Facharztausbildung während der Ausbildung zum Allgemeinmediziner möglich. Daneben bieten die Landeskrankenhäuser umfassende Fort- und Weiterbildung an, u.a. werden in Vorarlberg ein Notarzt- und Sonographiekurs vom Dienstgeber bezahlt. Auch der oft kritisierten Belastung von administrativen Tätigkeiten setzt man in den Landeskrankenhäusern mit Einführen der sog. Dokumentationsassistentinnen entgegen.

Konzentration auf fachliche Ausbildung – Vertragsgarantie
Die Aufteilung von verschiedenen Kompetenzen dient zudem der Konzentration auf fachliche Ausbildung: So werden zum Beispiel die Blutabnahme und Infusionen vorwiegend vom Pflegepersonal durchgeführt. Entscheidet sich ein Mediziner nach dem Studium für Vorarlberg, kann er mit einem Jahresgehalt im 1. Ausbildungsjahr von ca. € 72.000 brutto rechnen, ebenfalls eine Wertschätzung der wichtigen Arbeit, die die Ärzte innerhalb der Landeskrankenhäuser verrichten.
„Und als besonderes Zuckerl bieten wir einen Vertrag bis zum Ende der Ausbildung (1. Jahr befristet – im Anschluss Verlängerung der Befristung bis zum Ende der Ausbildung). Diese Maßnahmen haben sich herumgesprochen in Österreich, nicht zuletzt durch unsere erfolgreiche Rekrutierungskampagne ‚Wanted – Go West!‘ Wir freuen uns auf jeden Fall über die Beurteilung und dass unsere Maßnahmen gefruchtet haben und hoffen auch auf zahlreiche weitere Bewerbungen bei uns im schönen Vorarlberg“, lädt Dir. Dr. Fleisch aktuelle Medizinstudenten in das westlichste Bundesland ein.

Zahlen/Daten/Fakten
In Summe absolvieren derzeit in allen Vorarlberger Landeskrankenhäusern 235 Ärzte ihre Ausbildung:
• 74 Turnusärzte,
• 142 Ärzte in Ausbildung zum Facharzt,
• 19 Ärzte in der Basisausbildung.

Quelle: Vorarlberger Krankenhaus-Betriebsges.m.b.H./Delacher

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