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Besonderer Artenschutz: Tasmanischer Teufel beginnt früher mit Sex

Der vom Aussterben bedrohte Tasmanische Teufel hat nach Angaben von Wissenschaftern zu einer ganz besonderen Eigenschutz-Maßnahme gegriffen: Das Beuteltier habe nach dem Auftreten einer gefährlichen Krebserkrankung begonnen, sich früher zu paaren und damit früher Nachwuchs zu haben, berichteten die Forscher in einer am Dienstag erschienenen Studie.

Die Art, die nur noch auf der australischen Insel Tasmanien zu finden ist, leidet unter tödlichen Gesichtstumoren und droht in den kommenden 20 bis 25 Jahren auszusterben. “Wir haben herausgefunden, dass die Teufel diese Krankheit durch frühe Paarung ausgleichen”, sagte die Zoologin Menna Jones von der Universität von Tasmanien.

Statistiken zeigten, dass die Mehrheit der Teufelweibchen inzwischen schon im Alter von einem Jahr Nachwuchs hat, vor dem Auftreten der Krebskrankheit war das Alter von zwei Jahren die Regel. “Die Teufel stehen unter verschärfter Selektion, da die Krankheit in allen Fällen tödlich ausgeht. Jeder Teufel, der sich mehr als einmal vermehrt, bringt mehr Gene in die Menge der Überlebenden ein”, sagte Jones. Das Schrumpfen der Population sei dadurch allerdings kaum aufzuhalten, fügte sie hinzu.

Der Tasmanische Teufel ist das größte überlebende, fleischfressende Beuteltier der Welt, nachdem der Tasmanische Tiger im vergangenen Jahrhundert ausstarb. Der tödliche Tumor wurde bei den Tieren erstmals 1996 festgestellt, seither ging die Zahl der Sichtungen von Tasmanischen Teufeln um mehr als 60 Prozent zurück. Die frühen europäischen Siedler auf der Insel gaben dem Beuteltier seinen Namen, weil es markerschütternde Schreie ausstößt, düster aussieht und einen stahlharten Kiefer hat. Die Studie erschien in der Zeitschrift der US-Akademie für Wissenschaften.

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