Der Tschetschene Nurpaschi Kulajew steht seit Dienstag in der nordossetischen Hauptstadt Wladikawkas vor Gericht. Der 24-Jährige muss sich in acht Anklagepunkten verantworten, darunter Terrorismus, Mord und Geiselnahme. Der Angeklagte hatte seine Beteiligung an der Geiselnahme eingeräumt, bestreitet aber, auf Menschen geschossen zu haben. Ihm droht eine lebenslange Haftstrafe.
Bei dem Drama in einer Volksschule von Beslan waren Anfang September vergangenen Jahres mindestens 330 Geiseln getötet worden, mehr als die Hälfte von ihnen Kinder. Von den 32 pro-tschetschenischen Geiselnehmern soll nur Kulajew die Erstürmung der Schule durch russische Sicherheitskräfte überlebt haben. Der Prozess gegen Kulajew hatte am Dienstag mit der Verlesung der Anklageschrift begonnen.
Das Verfahren vor dem Obersten Gerichtshof von Nordossetien findet unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen statt. Der Rechtsexperte Samtsajew Elbrus, der sich mit der Menschenrechtslage in der Region befasst, sieht in dem Prozess auch den Versuch, ethnische Spannungen in Südrussland zu vermindern. Indem Kulajew Verbindungen zum internationalen Terrorismus vorgeworfen würden, solle der Zorn vieler Osseten auf die Einwohner der Nachbarrepublik Inguschetien besänftigt werden. Unter den Geiselnehmern waren viele Inguschen.
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