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Beschlägehersteller Blum kauft Liegenschaft von Martin Holz

©VOL.AT/Rauch
Der Höchster Beschlägehersteller Blum hat in Feldkirch eine große Industrieliegenschaft mit BB2-Widmung erworben.

Wie wpa-Recherchen ergeben haben, handelt es sich dabei um das Firmenareal des insolventen Holzprodukte-Herstellers Martin Holz im Feldkircher Industriegebiet Runa. Dementsprechende Informationen gehen sowohl aus der Insolvenzdatei als auch aus dem Grundbuch hervor. Zudem ist der Verkauf der rund 19.500 Quadratmeter großen Liegenschaft an Blum in Vorarlberger Immobilien- und Investorenkreisen bereits schon längere Zeit ein Thema. Durch das noch laufende Konkursverfahren über die Martin Holz GmbH & Co KG ziehen sich amtliche Einträge zeitlich aber etwas in die Länge.

Benachbarte Grundstücke

Die Betriebsliegenschaft von Martin Holz im Industriegebiet Runa besteht genau genommen aus zwei unmittelbar aneinandergrenzenden Grundstücken samt darauf errichteten Firmengebäuden. Während ein 11.100 Quadratmeter großes Grundstück der insolventen Firma gehört, befand sich das andere etwa 8.500 Quadratmeter große Grundstück im privaten Eigentum von Peter Martin, dem geschäftsführenden Gesellschafter von Martin Holz. Das private Grundstück wurde nunmehr von der Julius Blum GmbH aus Höchst erworben. Der Verkauf ist im Grundbuch eingetragen. Gemäß vorliegendem Kaufvertrag vom 1. Dezember 2017 beläuft sich der Kaufpreis auf einen mittleren einstelligen Millionen-Euro-Betrag.

In diesem Kaufvertrag findet sich auch der Hinweis, dass den beiden Vertragspartnern bekannt ist, dass die Julius Blum GmbH auch das erwähnte benachbarte Grundstück kaufen wird. Hierin gibt es  die aufschiebende Bedingung, wonach beide Vertragspartner zum Rücktritt berechtigt sind, sofern es keine konkursgerichtliche Genehmigung betreffend die benachbarte Liegenschaft gibt beziehungsweise sofern es keinen allseits verbücherungsfähig abgeschlossenen Kaufvertrag betreffend die benachbarte Liegenschaft gibt. Die Frist dafür endete per 31. Jänner 2018.

Millionenschwere Konkursverfahren

Zwischenzeitlich fand am 22. März 2018 im Rahmen des Konkursverfahrens über die Martin Holz GmbH & Co KG bereits eine Tagsatzung zur Verteilung des Sondermasseerlöses hinsichtlich beider Grundstücke statt. Zudem wurde der damit zusammenhängende Verkauf des in Privatbesitz befindlichen Grundstückes des Industrie-Areals von Martin Holz jetzt im Grundbuch eingetragen. Der Grundbuch-Eintrag für das benachbarte Grundstück der Martin Holz GmbH & Co KG dürfte also in nächster Zeit erfolgen.

Das millionenschwere Konkursverfahren über die Martin Holz GmbH & Co KG wurde im April 2016 eröffnet. Zwischenzeitlich wurde das damit zusammenhängende Konkursverfahren über die Martin Holz GmbH im September 2017 mangels Kostendeckung aufgehoben. Die anerkannten Forderungen der Gläubiger beliefen sich im Nebenverfahren auf rund 1,9 Millionen Euro. Das Hauptverfahren über die operativ tätige Martin Holz GmbH & Co KG läuft derzeit noch. Dort liegen die Forderungen deutlich höher. Allerdings schlägt sich hier der nunmehrige Verkauf der Betriebsliegenschaft positiv zu Buche. Die Wurzeln des Unternehmens Martin Holz reichen in das Jahr 1922 zurück. Der Konkursantrag für die Martin Holz GmbH & Co KG stammte von der VGKK. (gübi)

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