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Berufung beschäftigt Stadtpolitik

Gegen das neue Montforthaus haben wir nichts. Was wir jedoch wollen, sind faire Verhältnisse. Wilhelm Lampert
Gegen das neue Montforthaus haben wir nichts. Was wir jedoch wollen, sind faire Verhältnisse. Wilhelm Lampert ©VOL.AT/ Bühler
Feldkirch (VN-sta, tw) - Einspruch gegen Neubau von Feldkircher Montforthaus könnte Baubeginn verzögern.
850.000 Euro Mehrkosten für Montforthaus

Das größte Hochbauprojekt der Feldkircher Stadtgeschichte – das mit 38 Millionen Euro veranschlagte Montforthaus – könnte sich verzögern und somit deutlich teurer werden. Der Grund: Der Betreiber der benachbarten Illpark-Tiefgarage hat gegen den Baurechtsbescheid Berufung eingelegt. In den nächsten Wochen wird eine Berufungskommission über das Rechtsmittel entscheiden. Laut Bürgermeister Wilfried Berchtold laufen bereits „konstruktive Gespräche“ mit dem Berufungswerber. Der Stadtchef gibt sich optimistisch und geht davon aus, dass der Baustart wie geplant am 17. Juli erfolgen kann.

Tiefgarage als Knackpunkt

Streitpunkt ist die geplante Tiefgarage des neuen Montforthauses. Wie berichtet, war ja ursprünglich geplant, die beiden Tiefgaragen durch eine gemeinsame Zufahrt zu erschließen. Ein Oberwasserkanal machte den Planern jedoch einen Strich durch die Rechnung. Wäre doch die Stilllegung des Kanals während der Bauzeit mit erheblichen Einnahmen-Ausfällen bei den Kraftwerken Hämmerle und Mühletor verbunden. Wilhelm Lampert, Betreiber der nach eigenen Angaben zu 60 Prozent ausgelasteten, zweigeschoßigen Illpark-Tiefgarage und Besitzer der Feldkircher Beherbergungsbetriebe Best Western Plus- und Central Löwen Hotel befürchtet aufgrund der Konkurrenzsituation Umsatzeinbußen.

Anrainer beauftragt Anwalt

Lampert steht bereits seit Monaten in Verhandlungen mit Vertretern der Stadt. „Ein im Rahmen dieser Gespräche ausgehandelter Kompromiss wurde allerdings von der Stadtpolitik wieder abgelehnt“, erzählt Lampert auf Anfrage der VN. Deshalb sei seine Berufung nach wie vor aufrecht. Aufgrund der sich zuspitzenden Situation habe er den Feldkircher Rechtsanwalt Georg Mandl beauftragt, sagt Lampert . Mandl führe jetzt Verhandlungen mit der Stadt. Gleichzeitig betont Lampert, nichts gegen den Neubau des Hauses zu haben. „Wir wollen die Umsetzung dieser Pläne nicht verhindern. Was wir allerdings als unmittelbare Anrainer einfordern, sind faire Verhältnisse“, erklärt Lampert. Dazu würden beispielsweise auch Zugeständnisse der Stadt im Hinblick auf die Zusicherung der Zufahrtsmöglichkeiten zum Hotel zählen. Im Rathaus wird man angesichts dieser Fakten allmählich nervös. „Will die Stadt den anvisierten Baubeginn einhalten, muss jetzt alles wie am Schnürchen laufen. Heute, Freitag, endet die Frist für die Veröffentlichung der Ausschreibungen. Anfang Juli wird die Stadtvertretung dann über die Vergabe entscheiden, damit wie geplant am 17. Juli mit den Bauarbeiten begonnen werden kann“, informiert Stadtbaumeister Gabor Mödlagl über das weitere Prozedere. Und die Kosten? „Einzelne Abweichungen nach unten oder oben gibt es immer. In Summe werden wir aber im vorgegebenen Rahmen bleiben“, so Mödlagl. Unterdessen haben vor zwei Wochen schon erste Vorarbeiten begonnen. So wird die 1959 errichtete Trinkwasserleitung im Bereich vor der Brauereigaststätte Rösslepark verlegt und erneuert. Das ist erforderlich, weil sich die Tiefgaragenabfahrt für das neue Montforthaus mit der bestehenden Leitung kreuzt.

Abbrauch dauert einen Monat

Verläuft alles nach Plan, fahren am 17. Juli die Bagger auf. Der Abbruch des 1975 errichteten Hauses dauert nach Angaben Mödlagls etwa einen Monat, danach werde mit dem Aushub begonnen. Im Herbst 2014 soll das neue Montforthaus eröffnet werden.
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