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Berlin: Maßnahmen gegen Terrorfinanzierung

Bei ihrem Treffen in Washington wollen die Finanzminister und Notenbankchefs der sieben führenden Industriestaaten (G7) dem Terrorismus den Geldhahn zudrehen.

Nachdem die Kontrollen im internationalen Bankensystem seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 deutlich verschärft wurden, registrierten die Geheimdienste ein Anwachsen des Bargeldschmuggels und die verstärkte Nutzung informeller Möglichkeiten, Geld von einem Land ins andere zu überweisen. Dabei dürften den G-7-Ministern die kaum kontrollierbaren Finanztransaktionen nach dem „Hawala“-System Kopfzerbrechen bereiten. Anders als bei herkömmlichen Überweisungen beruht das vor allem in Afrika, Südasien und dem Nahen Osten weit verbreitete System auf gegenseitigem Vertrauen.

Hawala-Überweisungen sind in aller Regel schneller und billiger als Banktransfers. Außerdem müssen Sender und Empfänger nicht erst ein Konto eröffnen. Vertrauen ist bei dieser Art Geldgeschäft alles, dementsprechend gehören die Händler in den unterschiedlichen Ländern und Städen oft zu einer Großfamilie oder stammen aus derselben Heimatregion.

Die Hawala-Finanztransfers spielen in der Wirtschaft vieler afrikanischer und asiatischer Staaten eine große Rolle. Sie sind an sich völlig legitim, wie Interpol auf seiner Website betont. Da die Geldbewegungen aber in aller Regel nicht dokumentiert sind, haben Geldwäscher oder Terroristen leichtes Spiel, auch größere Geldbeträge unbemerkt zu verschieben. Vor allem im Zusammenhang mit dem El-Kaida -Terrornetzwerk bemühen sich die Geheimdienste, Sicherheitsbehörden und Banken, die Geldströme zur Finanzierung von Anschlägen aufzudecken.

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