BREGENZ. (fst) Der „Gemeine Hallimasch“ ist im Herbst einer der häufigsten Pilze in heimischen Wäldern. Er gilt im rohen Zustand als schwach giftig, ist, gut gekocht, aber gut verträglich und in Essig eingelegt gilt er als Delikatesse. In den Bregenzer Seeanlagen jedoch wurde er jetzt zum Baummörder: Ein 70 Jahre alter Bergahorn beim Musikpavillon muss nach dem Pilzbefall gefällt werden.
Rettungsversuch war vergeblich
23 Meter misst der stolze Ahorn aus der Familie der „Acer pseudoplatanus“, mit seinem Stammdurchmesser von 90 cm ist er ein stattlicher Baum und mit seinen großen, fünflappigen Blättern im Sommer ein prachtvoller Schattenspender. „Aufgrund der extremen Kurztriebbildung bzw. der vermehrten Totholzbildung wurde vor knapp zwei Jahren eine Kroneneinkürzung vorgenommen, damit konnte der Baum vorläufig erhalten werden. Der Hallimasch-Befall reicht aber inzwischen bis zum Boden und führt damit zu einem massiven, teilweise großflächigem Absterben des Kambiums, einem Bindegewebe, und somit zum Vitalitätsverlust des Baumes, einhergehend mit einer vermehrten Auslichtung der Krone und Totholzbildung.
Holzzersetzende Fäulnis
Hallimasch führt zu einer holzzersetzenden Weißfäule im Stammfußbereich, sichtbar durch weißes Pilzmycel unter der Rinde und schwarze, mehrere Millimeter breite Pilzstränge, auch Pilzhyphen genannt. Da sich nun die Wurzelballen vom Erdreich zu lösen begannen, ist dieser Baum leider nicht mehr zu halten. Er muss gefällt werden“, bedauert Stadtgärtner Jürgen Kiesenebner.
Eiche als Ersatz
Anstelle des Bergahorns soll nun eine einheimische Stieleiche (Quercus robur) gepflanzt werden um die durch die Fällung entstehende Lücke zu füllen. Nur wenige Meter davon entfernt wurde bereits im Herbst ein junger Bergahorn gepflanzt. „Außerdem soll als Abgrenzung nach Osten noch eine Linde hinzukommen, die aus historischer Sicht bereits 1985 an diesem Standort stockte. In nordwestlicher Richtung wurde 2009 eine Roteiche (Quercus rubra) gepflanzt, die bereits jetzt eine stattliche Größe von über sieben Metern erreicht hat“, so Kiesenebner.
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