Es ist ein Dilemma, wenn es um die Nutztiere auf unserem Planeten geht. Wirtschaftliche Faktoren und Tierschutz stehen sich nicht selten kritisch gegenüber. Die Frage nach einem Mittelweg gestaltet sich meist schwierig. In Vorarlberg ist seit 2009 keine Käfighaltung mehr erlaubt und daher gibt es hauptsächlich Hühner in Boden- und Freilandhaltung. Die Biohaltung der Hühner stellt sich nicht so einfach dar, wie man sich das vorstellt und ist mit immensen Kosten verbunden, schildert der Geflügelobmann Vorarlbergs, Gebhard Flatz. Jene Bauern, die sich dennoch dazu entschließen, müssen strenge Auflagen befolgen, da sämtliches Futter und auch die Haltung selbst Bio sein muss.
Die Alternative zu Bio ist die Freiland- oder Bodenhaltung der Tiere. Es gibt nur einen großen Unterschied zwischen den beiden Haltungsformen: Freilaufhühner bekommen zusätzlich pro Huhn 10 Quadratmeter Auslauf, erklärt Erik Schmid, Landesveterinär. Der zusätzliche Auslauf der Hühner auf eine freie Fläche, sollte durch Deckungsmöglichkeiten ergänzt sein. Die Stallung unterscheidet sich nicht von jener der Bodenhaltung, wo es im Wesentlichen einen Scharrraum, Sitzstangen, Nester und die Futterstellen gibt. Die Tiere koten hauptsächlich dort, wo sie fressen, meint Flatz. Darum befinden sich dort auch Stangen oder Gitter, wo der Kot unter den Hühnern weggeführt wird, was wichtig ist für die Gesundheit der Tiere.
Lebenserwartung sehr gering
Laut dem Landesveterinär könnte ein Huhn auch acht Jahre alt werden. Jedoch sieht die Realität eines Legehuhns nicht dermaßen rosig aus: Nach ca. einem Jahr kommen die Hühner in eine natürliche Mauser bei welcher sie sehr zerrupft aussehen – und dadurch ergibt sich eine Legepause. Die Tiere sind damit nicht mehr rentabel und werden dann ausgestallt, so Schmid. Ausgestallt bedeutet, dass die Tiere abgeholt und in Boxen abtransportiert werden. Dies sieht natürlich nicht so schön aus aber wir versuchen die Hühner unter möglichst wenig Stress in die Abtransport-Kisten zu bekommen, sagt Flatz. Davor wird der Stall verdunkelt, damit die Hühner keine Panik bekommen, dann werden sie von Hand gefangen. Der Prozess ist mühsam und kein festlicher Anlass für den Geflügelbauer, der seine Tierliebe betont. Natürlich würde ich meinen Hühnern ein Heidiland wünschen aber leider ist das nicht finanzierbar, resümiert Flatz. (VOL Live)
Interview mit Erik Schmid, Landesveterinär
Interview mit Gebhard Flatz, Obmann des Vorarlberger Geflügelverbandes
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