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Benfica vermasselte Juve Europa-League-Heimfinale

Juve-Spieler kämpften, trafen aber nicht
Juve-Spieler kämpften, trafen aber nicht
Der Traum ist geplatzt. Juventus Turin ist beim Finale der Fußball-Europa-League im eigenen Stadion nur Zuschauer. Der italienische Rekordmeister kam am Donnerstagabend im Halbfinal-Rückspiel gegen Benfica Lissabon zu Hause nicht über ein torloses Remis hinaus. Benfica zog damit nach einem 2:1 im Hinspiel wie im Vorjahr ins Finale ein. Gegner am 14. Mai in Turin ist der FC Sevilla.


Die Andalusier kamen in einem dramatischen spanischen Duell trotz einer 1:3-Niederlage in Valencia weiter. Das Hinspiel hatte Sevilla zu Hause 2:0 gewonnen. Das entscheidende Auswärtstor erzielte Stephane Mbia erst in der 94. Minute per Kopf. Davor hatten Treffer von Sofiano Feghouli (14.), Jonas (26.) und Jeremy Mathieu (70.) Valencia hoffen lassen.

Mit den Champions-League-Finalisten Real und Atletico Madrid kommen in diesem Jahr alle vier Endspielteilnehmer im Europacup von der iberischen Halbinsel. Juve dagegen verpasste das angestrebte “finale in casa”. Seit der Champions League 1996 wartet die “Alte Dame” bereits auf einen europäischen Titel, seit 2003 auf eine Finalteilnahme. 17 Siege hat Juventus in 17 Ligaheimspielen in dieser Saison gefeiert. Diesmal mochte der Ball aber nicht ins Tor.

Juventus brauchte eine Viertelstunde, um in die Partie zu finden. Ab der 20. Minute dominierten die Turiner, schlugen aus ihrer Drangphase bis zur Pause aber kein Kapital. Die größte Chance vergab Juve-Star Arturo Vidal, der trotz Knieproblemen spielte. Einen Bodenauf-Kopfball des Chilenen klärte Luisao auf der Linie (45.+1).

Einen ersten Schuss von Regisseur Andrea Pirlo hatte Benfica-Keeper Jan Oblak über das Tor gelenkt (8.). Ein Volley von Vidal (20.) ging ebenso am langen Eck vorbei wie ein Kopfball von Leonardo Bonucci nach Pirlo-Flanke (43.). Nach Seitenwechsel tauchte auch Benfica durch Rodrigo gefährlich vor dem Tor auf (50.). Die Portugiesen verloren mit einer harten Gelb-Roten Karte zudem Mittelfeldspieler Enzo Perez (67.).

Juventus-Trainer Antonio Conte setzte in numerischer Überlegenheit alles auf eine Karte, brachte mehrere frische Angreifer. Die Schlussoffensive war aber nicht von Erfolg gekrönt. Der Schweizer Stephan Lichtsteiner konnte einen Ball im Strafraum völlig frei nicht stoppen (80.), ein Treffer von Pablo Osvaldo wurde wegen Abseits aberkannt (81.).

Im Finish kam es mehrmals zu tumultartigen Szenen. Benfica rettete sich über die achtminütige Nachspielzeit. Die Portugiesen waren im Vorjahr erst im Finale an Chelsea gescheitert (1:2). Der nationale Meistertitel ist bereits eingefahren, mit dem Cup hat Benfica sogar die Chance auf ein Triple.

Valencia schien nach dem Viertelfinale neuerlich eine Aufholjagd zu gelingen. Damals hatten die Spanier ein 0:3 gegen den FC Basel mit einem 5:0-Heimsieg noch wettgemacht. Diesmal war die Heimstärke zu wenig. Mbia, der schon im Hinspiel getroffen hatte, war mit seinem Kopftor der Partyschreck. Sevilla darf nach den Triumphen im Vorgängerbewerb 2006 und 2007 erneut von einem europäischen Titel träumen.

Bis wenige Sekunden vor Schluss hatte Valencia wie der Aufsteiger ausgesehen. Der Algerier Feghouli traf nach Doppelpass mit Eduardo Vargas (14.), der Brasilianer Jonas per Kopf unter Mithilfe der Latte und des Rückens von Sevilla-Keeper Beto (26.). Die Entscheidung gelang Innenverteidiger Jeremy Mathieu, dem der Ball nach einem Corner im Fünfmeterraum vor die Beine gefallen war (70.).

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