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Bella Italia und Strauß und Co.

Neujahrskonzert mit den „Simmaphonikern“ traditionell auch in Lustenau.

Lustenau. (sch) Die musikalische Hochstimmung, welche der heimische Maestro Guntram Simma alljährlich zu Silvester und Neujahr mit seinem Jungendsinfonieorchester Dornbirn schafft, wird traditionell bis zum 5. Jänner prolongiert – da „übersiedelt“ die jugendliche Künstlerschar mit ihrem väterlichen Dirigenten nämlich in den Reichhofsaal von Lustenau und versetzt auch dort das Konzert-Abo-Publikum in beschwingte Stimmung; immerhin schon zum 23. Mal, das Neujahrskonzert in Dornbirn ist heuer allerdings schon 25 Jahre alt. Das „silberne“ Jubiläum soll Gelegenheit für einen kurzen Rückblick bieten. Guntram Simmas Jugendsinfonieorchester hat in den vergangenen Jahren Konzertreisen durch ganz Europa unternommen und wird oftmals zu Musik-Kongressen eingeladen. Eine besonders intensive Zusammenarbeit besteht mit dem Klavierfestival in Lindau, der orthodoxen Akademie in Kreta, der Wiener „Jeunesse musicale“ und dem Jugendorchesterfestival im spanischen Valencia.

Vom Süden in den Norden

Das populäre Programm huldigte im ersten Teil vornehmlich Italien und brachte nach der Pause Ohrwürmer von Strauß und Co. zu Gehör. Allemal mit schon erstaunlicher Reife der jungen Musikerinnen und Musiker. Bisweilen lag die Latte aber doch etwas zu hoch, wie z. B. bei Rossinis diffiziler Ouvertüre „Die diebische Elster“, bei welcher das prickelnde Brio noch etwas matt wirkte. Auch das extrem gefährliche Streichermelos von Mascagnis Intermezzo aus „Cavalleria rusticana“ klang nicht ganz rein. Introduktion und Variationen über ein schwedisches Volkslied des Schweden Bernhard H. Crusell (1775-1838), das aber sehr italienisch anmutete, präsentierte die Soloklarinettistin des Orchesters, Paula Oberscheider, mit klangvollem Ton und sensibler Blaskultur. Puccinis sentimentales „Preludio Sinfonico“ und der mit sehr gutem Blech geschmetterte Triumphmarsch aus Verdis „Aida“ beendeten den Italien-Block.
Wiener Walzerseligkeit

Die schmissig musizierte Ouvertüre zu „Boccaccio“ von Franz von Suppé und das immer wieder verträumt-schöne Intermezzo aus „Tausend und eine Nacht“ von Johann Strauß Sohn waren der üppige Auftakt nach der Pause. Ein hochbegabter „Knirps“ auf der Geige, Etienne Hoschek, fiedelte lustvoll-unbekümmert die bekannte „Geigen-Polka“ von H. Ritter. Und Guntram Simma, bei allen Nummern stets aufmerksamer Begleiter seiner musizierenden Jugend, bewies danach mit dem delikaten „Sphärenklänge“-Walzer von Joseph Strauß auch sein Verständnis für die wienerischen Dreiviertel, die an der Donau ja anders klingen müssen als etwa bei Tschaikowky. Beim rassig-rasanten „Teufelstanz“ von Hellmesberger explodierte dann zum Schluss die fröhliche Stimmung im Saal. Bei der ersten Zugabe ging´s geräuschvoll „Unter Donner und Blitz“ noch weiter – bis der (leider !) unvermeidliche „Radetzkymarsch“ wieder einmal als Rausschmeißer fungierte… Die junge, charmante Cäcilia war eine humorvolle Moderatorin.

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