Vier Bergtote in wenigen Tagen. Die Alpingendarmerie sowie die Bergrettung haben alle Hände voll zu tun. Der Tod lauert nach wie vor in den heimischen Bergen. Nahezu pausenlos sind die Helfer in den Alpen im Einsatz. Wie erst jetzt bekannt wurde, ereignete sich bereits am Samstag am Fuß des Piz Buin (3312 Meter) ein schwerer Alpinunfall.
Ein erfahrener Bergsteiger machte sich gegen 5.30 Uhr von der Wiesbadener Hütte zum Piz Buin auf. Der Bergsteiger hat bereits den Großglockner sowie das Matterhorn bezwungen und galt nach Angaben der Gendarmerie als erfahrener Alpinist. Gegen 14 Uhr sollte der Mann nach dem Gipfelsturm wieder zurück in der Hütte sein. Seine Frau wartete allerdings vergeblich. Gegen 17 Uhr schlug sie schließlich Alarm. „Der Gendarmeriehubschrauber Libelle stieg umgehend zu einem Suchflug auf“, sagt Hubert Kessler vom Gaschurner Gendarmerieposten auf „VN“-Anfrage. „Vergebens.“ Also transportierte der Hubschrauber Bergretter auf den Berg. Eine groß angelegte Suchaktion begann.
Bei einem weiteren Flug mit Bergrettern sah die Heli-Besatzung dann zufällig etwas Verdächtiges in einer Gletscherspalte liegen. Sofort stiegen Bergretter zum Wiesbadener Grat auf. In einer Gletscherspalte fanden sie dann den Vermissten in sechs Metern Tiefe. „Für ihn kam jede Hilfe zu spät“, sagt Kessler. „Der Alpinist war auf der Stelle tot.“ Er ist offensichtlich beim Wiesbadener Grat in die Tiefe gestürzt. „Das Gebiet ist derzeit wegen Steinschlag extrem gefährlich. Warntafeln appellieren an Wanderer, den Grat zu meiden“, schildert Kessler.
Deutlich wurde die Gefahr, als zwei Alpingendarmen einen Tag nach dem Absturz zwecks Erhebungen zur Unglücksstelle aufstiegen. Sie kamen in eine Steinlawine, konnten sich im letzten Moment unter Felsvorsprüngen in Sicherheit bringen. „Wie durch ein Wunder blieben die Gendarmen unverletzt“, so Kessler abschließend.
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