AA

Bei KUB-Eröffnung blies ein scharfer Gegenwind

Bregenz - Zehn Jahre Kunsthaus Bregenz. Ein Jubiläum bietet immer Anlass zurückzublicken: Die teils negative Stimmung bei der Eröffnung ist nun in Anerkennung umgeschlagen.

Anders als am Samstag beim Jubiläumsfestakt des Bregenzer Kunsthauses hagelte es bei seiner Errichtung vor zehn Jahren herbe Kritik aus Teilen der Bevölkerung und der Politik.

Diejenigen, denen damals der scharfe Gegenwind ins Gesicht blies, können sich noch gut daran erinnern. Der Gründungsdirektor des KUB Edelbert Köb, nun Direktor des Wiener MUMOK, bekam die Ablehnung der Bevölkerung etwa hautnah zu spüren, als er eines Tages während der Bauphase in einem Taxi am Bahnhof Bregenz Platz nahm. Nachdem Köb vom Taxifahrer als „der vom Kunsthaus“ erkannt worden war, wurde er kurzerhand aufgefordert, er solle „schö z’ Fuaß go“.

Landeshauptmann Herbert Sausgruber ruft in Erinnerung, wie in einer Stresssituation während der Bauphase plötzlich der Vorschlag laut wurde, lieber eine Hochgarage aus dem Gebäude zu machen.

Der größte Kritikpunkt der KUB-Gegner war, dass die Baukosten um einiges höher als ursprünglich veranschlagt ausgefallen waren. Im Juli 1995 hatte sich sogar der Bundesrechnungshof eingeschaltet und die massiven Kostenüberschreitungen kritisiert.

Der Schweizer Peter Zumthor, Architekt des KUB, betont, er sei „heute viel mehr in Dankesstimmung als bei der Eröffnung im Jahr 1997“. Grund ist vermutlich die positivere Haltung der Öffentlichkeit seinem Projekt gegenüber. Sein Dank gilt vor allem „der Politik für die Kostenanpassung“, die ihmzufolge dadurch notwendig wurde, weil im Laufe der Planung ein Projekt von viel größerem Ausmaß entstand, als anfangs geplant. Heute stellt er mit Freude fest, er habe ein Haus geschaffen, „das nicht altert“.

Landeshauptmann Herbert Sausgruber betont: „Der Blick auf die ersten zehn Jahre macht deutlich, dass die hohen Erwartungen, die in das Haus gesetzt wurden, nicht nur erfüllt sondern bei weitem übertroffen werden konnten“.

Bisher setzte das KUB laut Direktor Eckhard Schneider über 80 Projekte und rund 700 Veranstaltungen um. Jährlich kamen 50.000 bis 60.000 Besucher in das Museum.

Bürgermeister Markus Linhart erklärt, glücklich über die Standortentscheidung des Kunsthauses zu sein, die bereits in den 50-er Jahren unter seinem Amtsvorgänger Bürgermeister Karl Tizian, dem Namensgeber des KUB-Vorplatzes, gefallen ist.

Noch eine Woche lang wird im „Theatrum Anatomicum“ von Paul Renner am KUB-Vorplatz gekocht und es finden Performances, Konzerte und Lesungen statt.

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Vorarlberg
  • Bei KUB-Eröffnung blies ein scharfer Gegenwind