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Bei F. M. Hämmerle läuft die Produktion wieder

Dornbirn - Die indische Oswal-Gruppe, die die insolvente Textilwerke F. M. Hämmerle übernommen hatte, hat bisher mit 83 der 300 Mitarbeiter Dienstverträge über eine Weiterbeschäftigung abgeschlossen.

Am Montag früh lief auch die Produktion in den Werken Steinebach und Fischbach wieder an. Noch keine Einigung gibt es jedoch mit dem früheren Eigentümer Josef Hahnl über ein Gesamtpaket mit einem Marken- und Lizenzvertrag. Derzeit sind drei Vertreter von Oswal, die in Dornbirn verhandeln, in Indien, um sich vom Konzern Rückendeckung für eine Entscheidung zu holen. Oswal-Vertreter, Rechtsanwalt Dr. Klaus Fischer, meinte gestern: „Die Tore sind unsererseits offen.“

Noch keine Lösung

„Meine Mandanten sind noch nicht so weit. Eine Einigung ist daher frühestens heute, Dienstag, oder für morgen, Mittwoch, zu erwarten.“ So der Dornbirner Rechtsanwalt Dr. Klaus Fischer zu den laufenden Verhandlungen zwischen den Vertretern der Oswal-Gruppe, die die in Konkurs gegangenen Dornbirner Textilwerke F. M. Hämmerle übernommen haben und dem früheren Eigentümer, Ing. Josef Hahnl. Hahnl verknüpft – wie berichtet – die Einigung zur gesamten Thematik „Markenlizenzvertrag und Joint Venture“ mit dem Abschluss eines Mietvertrages mit den Indern für das Fischbach-Areal der Textilwerke F. M. Hämmerle zu den von ihm geforderten Bedingungen. Andernfalls muss die Iris Textil GmbH – die ebenfalls Josef Hahnl gehört – mit Schadenersatzansprüchen seitens der Inder rechnen. Diese Ansprüche können laut Expertenschätzungen bis zu 3,6 Mill. Euro betragen.

Dem liegt folgender Deal zugrunde: Die in Konkurs gegangenen Textilwerke F. M. Hämmerle hatten einen Markenlizenzvertrag mit der Iris-Textil GmbH geschlossen. Diese Iris-Textil GmbH wiederum hatte die Joint-Venture-Verträge mit der indischen Oswal-Gruppe abgeschlossen. Die Oswal-Gruppe hatte die Lizenzgebühren in Form von Aktien am Joint-Venture-Unternehmen an die Iris-Textil GmbH bezahlt. Diese wiederum hat die Aktien an die Firma M-U-T Maschinen-Umwelttechnik-Transportanlagen von Josef Hahnl verkauft. Firmensitz ist Stockerau. Und die M-U-T hat dann die 3,6 Mill. Euro wieder an die Iris Textil GmbH bezahlt. Die Iris Textil GmbH wiederum hat die 3,6 Mill. dann wieder an die Textilwerke F. M. Hämmerle überwiesen.

Hahnl betonte gestern erneut gegenüber den „VN“, man habe mit ihm in dieser Angelegenheit noch nicht gesprochen. Da nunmehr durch die Insolvenz der Textilwerke F. M. Hämmerle praktisch ein Partner des Markenlizenzvertrages abhanden gekommen ist und dieser nicht mehr erfüllt werden kann, muss die Iris-Textil GmbH von Josef Hahnl jetzt mit Schadenersatzansprüchen rechnen. Mit dem Mietvertrag als Druckmittel will Hahnl die Schadenersatzansprüche gegen ihn möglichst gering halten.

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