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Häusle-Skandal weitet sich aus: Noch mehr Müll vergraben

Dem eigenen Motto wurde Häusle offensichtlich nicht wirklich gerecht.
Dem eigenen Motto wurde Häusle offensichtlich nicht wirklich gerecht. ©VOL.AT/Rauch
Lustenau - An drei weiteren untersuchten Stelle haben die Ermittler illegalen Mülllagern gefunden, informiert Häusle. Das genaue Ausmaß des Müllskandals ist derzeit weiterhin unklar.
Beamte untersuchen Häusle
Häusle: Da ist noch mehr
Häusle erwartet saftige Strafen

Am Donnerstag gruben die Ermittler der Abteilung Abfallwirtschaft des Landes Vorarlberg gemeinsam mit den Verantwortlichen von Häusle nach weiteren illegalen Mülldeponien. Dabei hätten sich die schlimmsten Befürchtungen bewahrheitet, informiert Häusle am Donnerstagabend.

Befürchtungen hätten sich bestätigt

An insgesamt drei Stellen wurden weitere illegalen Müllablagerungen gefunden. Davon befinden sich zwei wie die beiden bislang bekannten ungenehmigten Deponien in Erdwällen versteckt. Bei einem illegalen Mülllager handle es sich um eine Freifläche. Hinzu kommt laut Häusle, dass es sich nicht nur um mit Kunststoff durchsetzte Siebreste der Biovergärungsanlage handelt. In einem der nicht genehmigten Lagern wurden Verbundstoffe festgestellt, hier scheine es sich um vergrabenen Restmüll zu handeln. Das Ausmaß der Lager könne man noch nicht abschätzen.

Land gräbt Häusle-Erdwall umGibt es noch mehr illegale Deponien, als bislang bekannt ist? Derzeit untersuchen Beamte der Abteilung Abfallwirtschaft das Häusle-Areal, Ergebnisse werde man frühestens am Freitag bekannt geben. http://bit.ly/1MnHCMT

Posted by VOL.AT – Vorarlberg Online on Donnerstag, 24. März 2016

In den beiden bislang bekannten Deponien befinden sich 1.400 Kubikmeter Siebreste der Biovergärungsanlage. Diese müssten eigentlich in der Schweiz einer Müllverbrennungsanlage zugeführt werden, da es sich dabei um nicht recycelbare Kunststoff- und Bioreste handelt. Bei Häusle hofft man, nun alle illegalen Deponien gefunden zu haben. Das Areal sei nun großflächig auf illegale Vergrabungen untersucht worden.

Ausmaß der Deponien noch unbekannt

Ebenfalls ist derzeit noch nicht bekannt, wann diese einzelnen illegalen Deponien angelegt wurden. Am Donnerstagvormittag erklärte Habermann der Öffentlichkeit, dass man im älteren Lärmschutzdamm ebenfalls illegale Müllablagerungen entdeckt habe und Hinweise auf weitere Deponien habe.

Bislang keine Hinweise auf Umweltgefährdung

Der erst seit Dezember vergangenen Jahres im Amt befindliche Geschäftsführer sicherte volle Aufklärung zu. Er sei entsetzt über die Missstände. Bislang gebe es immerhin keine Hinweise auf eine direkte Umweltgefährdung durch die illegalen Müllablagerungen. Ob dies auch für die nun gefundenen illegalen Deponien gilt, muss noch untersucht werden.

Ermittlungen dank Augenzeuge

Bekannt wurden die illegalen Ablagerungen von Kunststoffmüll in dem Lärmschutzwänden nach Hinweisen aus der Bevölkerung. Bei der Nachschau durch die Abteilung Abfallwirtschaft wurde im neuen Lärmschutzwall eine 70 Meter lange illegale Deponie entdeckt. Wie die Vorarlberger Nachrichten vergangenes Wochenende exklusiv berichteten, wurde daraufhin eine Anzeige gegen Häusle eingebracht. Gleichzeitig reichte der Abfallentsorger eine Selbstanzeige ein.

Motiv: Profitgier

Derzeit ermitteln die Staatsanwaltschaft. Je nach Schwere der Tat erwarten die Verantwortlichen Geld- und Haftstrafen. Auf das Unternehmen kommen außerdem Strafzahlungen zu, diese würden sich mindestens im sechsstelligen Bereich bewegen. Zu den Motiven der damals Verantwortlichen kann Habermann nur spekulieren: Er vermutet Profitgier.

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