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Bedauerlicher Lausbubenstreich

Bei den Vandalenakten in der Kirche St. Konrad in Hohenems-Herrenried handle es sich um einen "bedauerlichen Lausbubenstreich", sagt das türkische Konsulat.

Bei den Vandalen, die in der vergangenen Woche eine Pfarrkirche in Hohenems heimsuchten, handelt es sich offenbar um zwölf- bis 14-jährige Kinder türkischer Herkunft. Der Türkische Generalkonsul Aydin Nurhan drückte im Gespräch mit der APA sein tiefstes Bedauern über den Vorfall aus und betonte, mit den Eltern der Kinder das Gespräch suchen zu wollen.

Die Jugendlichen traten am vergangenen Donnerstag in der Hohenemser Pfarrkirche St. Konrad gegen Türen und Wände und verstreuten Chips und Müll. Außerdem beschädigten sie Gesangsbücher bzw. beschmierten sie mit unsittlichen Aussagen. Laut ORF Radio Vorarlberg haben die Eltern den Schaden bereits beglichen.

„Es ist eine schreckliche Sache, die ich sehr bedauere“, betonte Nurhan. Der Generalkonsul lehnte es ab, die Verantwortung für den Vorfall auf die Kinder abzuwälzen. „Das wäre nicht fair. Es sind Kinder, junge Teenager“, sagte Nurhan. Eine religiöse Motivation für den Vandalenakt gebe es nicht. „Nach islamischem Glauben ist jede Kirche ein Haus Gottes“, so der Generalkonsul. Wären die Kinder religiös gebildet, hätten sie gewusst, dass sie mit ihrem Tun eine Sünde nach dem Koran begehen. Man müsse sich nun zusammensetzen und einander die Hand reichen.

Der für Integration zuständige Landesrat Erich Schwärzler (V) sprach auf APA-Anfrage von einem „nicht akzeptablen Vorkommnis“. Den Heranwachsenden müsse deutlich aufgezeigt werden, in welchem Land sie lebten. Es gebe Grenzen, die zu respektieren seien, speziell im Bereich Religion. Gegenüber dem Generalkonsul zeigte sich Schwärzler „dankbar, dass er uns beim Aufzeigen der Grenzen mitunterstützt“.

Der Generalvikar der Diözese Feldkirch, Benno Elbs, wollte den Vandalenakt nicht dramatisiert wissen. „Es geht jetzt darum, mit Vernunft mit diesen jungen Menschen zu reden“, sagte Elbs gegenüber dem Rundfunk. Es sei nicht so gewesen, dass man von einer Entweihung der Kirche sprechen könne. Er halte es aber für entscheidend wichtig, dass Jugendliche unabhängig von ihrer Konfession lernten, sich in einem kirchlichen Raum respektvoll zu verhalten.

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