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Be-und Entlastendes vor dem Finale im Häusle-Prozess

Zeugen Thomas Habermann am Mittwoch im Gerichtssaal.
Zeugen Thomas Habermann am Mittwoch im Gerichtssaal. ©Eckert
Für Martin Bösch, den ehemaligen Häusle-Geschäftsführer,  gab es am Dienstag reichlich Grund zum Aufatmen. Für einen anderen, den 39-jährigen Viertangeklagten, war jedoch eine belastende Aussage dabei.
Zeugen entlasten Martin Bösch
Häusle-Prozess: Das Ende naht

Von: Christiane Eckert (VOL.AT)

Es geht um acht Fuhren Kanalrückstände, die im sogenannten „Maisacker“ abgeladen worden sein sollen. Angeliefert von einer Firma, die damals an Häusle beteiligt war. Gestern saß der Geschäftsführer dieser Firma als Zeuge vor Gericht, bestätigte nochmals, dass Martin Bösch auch mit dieser Sache nichts zu tun gehabt habe, belastete aber den damals zuständigen abfallrechtlichen Geschäftsführer, also den Viertangeklagten.

Tut mir leid

„Ich muss sagen, dass mir das äußerst leid tut, dass das passiert ist. Ich bin diesbezüglich natürlich mitverantwortlich, aber ich möchte betonen, dass ich das nie angeordnet habe“, so der 57-Jährige. Der Viertangeklagte habe dies gegenüber den Fahrern angeordnet und die hätten die acht Fuhren dann auf dem Maisacker abgeladen. „Das war keine ordentliche Entsorgung, aber die Fahrer handelten nach bestem Wissen und Gewissen“, möchte der Unterländer hervorheben, dass diejenigen, die hinterm Steuer saßen, keine Schuld tragen. „Ich kann dies auch mittels Unterlagen belegen. Ich war bei der Befragung jedes einzelnen Fahrers dabei, außerdem bestätigen dies auch die Arbeitsaufträge“, so der Befragte. Der Viertangeklagte bestreitet vehement, dass er je eine derartige Anordnung getroffen habe.

Habermann: Spannender Zeuge

Heute wird Thomas Habermann vor Gericht erwartet. Auch er ist als Zeuge geladen. Dass das Verhältnis zwischen ihm und Bösch gespannt war, wissen mittlerweile alle. Habermann wurde laut gestrigem Zeugen damals als Betriebsmanager eingestellt. Sein Auftrag sei es gewesen, „Häusle zu reorganisieren“. Damals bei Auffliegen der illegalen Müllentsorgungen trat Habermann immer wieder bereitwillig vor Kameras und gab Interviews, machte einen sympathischen, um Aufklärung bemühten Eindruck.  „Wir waren Marionetten von Habermann. Er konnte sehr laut und cholerisch sein, gab immer klare Anweisungen, er war der ‚Big Boss‘“, beschrieb ihn gestern die einstige Personalchefin von Häusle. Von vielen als „Druckmacher“ skizziert, soll der Manager dazu beitragen, die Causa Häusle beweistechnisch weiter aufzuschlüsseln. Auch  heute, am vorletzten Verhandlungstag vor dem Urteil ist der Prozess wieder für den ganzen Tag angesetzt.

(Red.)

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