Am Westbahnhof werde an einem “normalen Wochenende” rund 215.000 Euro Umsatz eingefahren, am Vulkan-Wochenende waren es mindestens 965.000 Euro – da seien die Ticket-Automaten, die zum Teil noch nicht ausgeleert wurden, noch gar nicht einberechnet, erklärte Lutter. Österreichweit habe sich der Ticketumsatz bei Internet und Handy von 271.000 auf 673.000 Euro erhöht. Auch beim Call Center der ÖBB habe sich der Umsatz von 116.000 auf 320.000 Euro fast verdreifacht.
Dabei wurden von den ÖBB Fahrkarten nach ganz Europa verkauft – Ziele wie Barcelona, Paris, London, Stockholm, Brüssel und Amsterdam waren keine Seltenheit. Dass eine Zugfahrt nach Barcelona bis zu 25 Stunden dauern kann, hat die gestrandeten Passagiere offenbar nicht abgeschreckt. Ein Teil der Ticketerlöse muss nun mit den ausländischen Bahnen abgerechnet werden, der Großteil der internationalen Reisen ging aber nach Deutschland und in die Schweiz, wo die Fahrtstrecke oft zum größten Teil in Österreich liege, erläuterte die Vorstandssprecherin der ÖBB Personenverkehr AG.
Das verstärkte Angebot der ÖBB hat natürlich auch mehr Aufwand und Kosten bedeutet: 2.300 Überstunden fielen bisher an, 40 zusätzliche Mitarbeiter wurden an den Kassen eingesetzt, 13 weitere im Call Center. Bis zu 14 Sicherheits-Mitarbeiter haben Passagiere und Mitarbeiter unterstützt sowie am Bahnhof Kaffee und Mineralwasser ausgeschenkt. Noch immer sind die Kassen rund um die Uhr geöffnet und es werden Sonderzüge angeboten. Bis heute wurden – dank Vulkanausbruch – 65 Sonderzüge mit einem Zusatzangebot von 36.000 Sitzplätzen angeboten. Von Freitag bis heute waren 60.000 bis 70.000 zusätzliche Fahrgäste mit den ÖBB unterwegs. Das zusätzliche Angebot werde – je nach Entwicklung des Vulkanausbruchs – weiter eingesetzt, versicherte Lutter.
Lob äußert die Bahn-Managerin für die Leistung der ÖBB-Mitarbeiter und das schnelle Krisenmanagement: Bereits zwei Stunden nach der ersten Krisensitzung am Freitag sei um 12.30 Uhr der erste Sonderzug auf Schiene gestellt worden. In einer “Aufbruchsstimmung” seien die gestrandeten Reisenden von den Bundesbahnern betreut worden. Auch die Reisenden hätten nach einer Odyssee auf den Flughäfen mit großer Geduld reagiert und die langen Fahrzeiten auf der Schiene in Kauf genommen. Die Bahn habe einen Imagegewinn eingefahren, viele Reisende hätten nun auch für Destinationen, zu denen sie sonst fliegen, die Bahnreise als komfortabel und verlässlich erlebt, ist die Bahn-Managerin überzeugt. Eine ähnliche Situation mit starker zusätzlicher Nachfrage habe die Bahn bei der Fußball-EM “Euro 2008” erlebt – allerdings lange vorher planbar.
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