AA

BAWAG-Prozess könnte im Mai ein Ende finden

Der BAWAG-Strafprozess, der Mitte Juli 2007 begonnen hatte, könnte nun im Mai ein Ende finden. Richterin Claudia Bandion-Ortner hat für Juni jedenfalls noch keine Verhandlungstermine angesetzt.

Am 21. Mai werde sie wissen, ob der Prozess auch im Juni fortgesetzt werde oder ob im Mai ein Urteil gesprochen werden kann, verkündete sie zuletzt. Bisher gab es bereits 95 Verhandlungstage in dem Mega-Wirtschaftsverfahren um die frühere Gewerkschaftsbank.

Morgen, Montag, dem 96. Verhandlungstag geht das Verfahren mit der Abarbeitung der über tausend Fragen der Verteidigung von Ex-BAWAG-Chef Helmut Elsner an Gutachter Fritz Kleiner weiter. Auch am Dienstag und Donnerstag dieser Woche wird weiter verhandelt. Vergangene Woche war eine Pause eingelegt worden, weil einer der Angeklagten, Ex-BAWAG-Chef Johann Zwettler, eine medizinische Behandlung im Spital brauchte.

Übernächste Woche wird es dann eng werden für alle Beteiligten – im wahrsten Sinn des Wortes: Wegen Platzbedarfs für andere Verfahren wird der BAWAG-Prozess am 15. und 20. Mai vom Großen Schwurgerichtssaal in den kleineren Egon-Schiele-Saal, ebenfalls im Wiener Landesgericht, verlegt. “Wir rücken alle eng zusammen”, meinte Richterin Bandion-Ortner dazu. Damit werden keine Tage verloren. Somit könnte sich der 100. BAWAG-Verhandlungstag in recht enger Atomsphäre abspielen. Nach bisheriger Terminplanung begeht der BAWAG-Prozess nämlich am 20. Mai seinen “Hunderter”.

Am 21. Mai werde sich dann herauskristallisieren, ob im Juni noch verhandelt wird oder nicht, so die Richterin. Dies werde davon abhängen, wie schnell die Fragenbeantwortung durch Gutachter Kleiner vorangehe. Mehrfach hatte die Richterin bereits an die Beteiligten appelliert, bei den Fragen an den Gutachter ein Ende zu finden. “Einmal muss Schluss sein”, hatte sie ihrer Hoffnung auf ein Ende des Prozesses ausgedrückt. Eines stellte sie aber auch bezüglich der Terminplanung klar: “Auf die Europameisterschaft wird nicht Rücksicht genommen!”

Der Anwalt Christoph Herbst, der seit Jahresbeginn als zweiter Verteidiger des angeklagten Ex-BAWAG-Wirtschaftsprüfers Robert Reiter agiert, ist im Inzest-Fall in Amstetten (Fall Josef. F. ) zum Opferanwalt bestellt worden. Wieweit sich dies auf das BAWAG-Verfahren auswirkt, ob Herbst also weiterhin voll an der Verteidigung von Reiter mitarbeiten wird, wird sich zeigen.

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Wirtschaft
  • BAWAG-Prozess könnte im Mai ein Ende finden