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Baulärm stört Schlaf

(NEUE) Dornbirn - Nächtliches Baugetöse am Dornbirner Bahnhof raubt den Anrainern den Schlaf. Ärger ist programmiert und bringt den ÖBB Beschwerden ein.

Die Anrainer wissen und akzeptieren, die Wartung der Infrastruktur am Bahnhof ist notwendig. Aber der scharrende, kratzende, pfeifende Lärm stört die Nachtruhe. Auch das wird hingenommen.

Aber – in der Nacht auf Samstag wurden die Hörnerven der Anrainer dann doch kräftig überstrapaziert. So sagt etwa der Dornbirner Klaus Zimmermann: „Ab drei Uhr in der Früh wurde mit einem Kranwagen Eisenschrott aufgesammelt, 100 Meter weitergekarrt und mit enormer Lärmentwicklung in Waggons gekippt. Der Kranfahrer ging dabei nicht zimperlich vor, aus zwei, drei Metern Höhe ließ er die oft mehrere Meter langen Eisenteile auf die Waggons krachen. Der dabei entstehende Lärm fühlte sich an, als würden unsere Häuser mit riesigen Felsbrocken bombardiert. An Schlaf war nicht zu denken, der massive Lärm versetzte die Anrainer in Panik.“ Er wohnt in unmittelbarer Nähe zur Bahnhofs-Baustelle. Noch am Samstagnachmittag seien Kranführer und Arbeiter damit beschäftigt, die aufgrund unsachgemäßer Manipulation neben die Waggons gefallenen Schrottteile einzusammeln, sie wieder in den Baggerkorb zu schaufeln, um sie erneut in Waggons krachen zu lassen. Beim Verladen von Gasflaschen hingegen sei es durchaus möglich gewesen, diese ohne großes Getöse zu verladen.

Eigene Gesetze?

Zimmermann versuchte am Samstag Anzeige wegen nächtlicher Ruhestörung gegen die ÖBB zu erstatten. Vergebens, denn die ÖBB verfügen über eine Generalvollmacht für solche Arbeiten. Der lärmgeplagte Dornbirner fragt sich nun: „Bei welcher Behörde kann ich Einspruch erheben? Oder gibt es eine eigene Gesetzgebung für die Bahn?“

René Zumtobel, ÖBB-Pressesprecher, kennt die Beschwerden. Die ÖBB bemühten sich, möglichst wenig lärmintensive Arbeiten in die Nachtstunden zu verlegen. Gänzlich vermeiden ließen sich diese aber nicht. Manchmal sei eine gewisse Abfolge der Tätigkeiten notwendig, um den Zeitplan einzuhalten. Und so das Ausfallen weiterer Züge untertags zu verhindern. Die Anwohner seien vor Beginn der Bauarbeiten per Postwurfsendung informiert worden.
Zumtobel widerspricht Zimmermann hinsichtlich der Menge an Beschwerden. Die ÖBB hätten kein Interesse an einem Konflikt und werde sich bemühen, künftig solchen Baulärm in der Nacht zu vermeiden. Eine Garantie dafür gebe es aber nicht. Die Arbeiten sollten in möglichst kurzer Zeit beendet werden, um den uneingeschränkten Bahnbetrieb wieder zu ermöglichen. Die Maßnahmen würden größtenteils bis 12. September beendet sein. Mit der endgültigen Fertigstellung rechne die ÖBB bis spätestens 25. September. Bis dahin könne es zu Lärmbeeinträchtigungen kommen. „Wir bemühen uns aber, dass die Dornbirner in der Nacht schlafen können.“

Zimmermann ist mit der Entschuldigung der ÖBB unzufrieden. „Lärm in der Nacht ist gesundheitsschädigend. Es kann nicht sein, dass sich der ÖBB-Vertreter entschuldigt und dann so weitergemacht wird.“ (NEUE)

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