Es gebe sehr viele Argumente für den Erhalt eines Schlachtbetriebes in Vorarlberg, so Maaß. In einem Land, das sehr auf Regionalität bedacht ist, sei es ein Verbrechen, eine Entscheidung mit einer solchen Tragweite in einem “Schnellschuss” zu treffen. Durch die Schließung müssten Tiere nach Salzburg oder noch weiter transportiert werden, kritisiert Maaß. Erst vor kurzem sei noch der Transport von 20 Tieren in die Steiermark kritisiert worden, mit der Schließung des Dornbirner Schlachthofes müssten 4.500 Tiere pro Jahr transportiert werden. Die tatsächliche Anzahl der zu transportierenden Tiere schätzt der Obmann jedoch als geringer ein, da sich viele Bauern im Land den weiten Transport vermutlich gar nicht mehr leisten würden – der Anteil an regional produziertem Fleisch würde somit zurückgehen.
Bauernbund für gemeinsame Lösung
Maß schlägt vor, den Antrag auf Schließung des Schlachthofes zurückzuziehen und gemeinsam mit dem Land, den Verarbeitungsbetrieben im Land und der Landwirtschaft für eine tragbare Lösung im Sinne einer gesunden, regionalen Landwirtschaft zu kämpfen. Es müsse Platz für einen Schlachtbetrieb sein, der im Sinne der öffentlichen Sicherheit und Grundversorgung auch Unterstützung durch Land und Gemeinden erhalte.
Anzeige wegen Tierquälerei
Der Dornbirner Schlachthof beschäftigt die Vorarlberger Stadt- und Landespolitik seit längerem. Vor einigen Wochen hat der Verein gegen Tierfabriken (VGT) bei der zuständigen Bezirkshauptmannschaft Anzeige wegen Tierquälerei erstattet. Laut VGT sollen im Dornbirner Schlachthof, der der Stadt gehört, ungerechtfertigt Elektroschocker und Betäubungszangen gegen Schlachtvieh eingesetzt worden sein. Untermauert werden diese Behauptungen mit Videos. Insgesamt seien dem VGT rund 3.000 Stunden Videomaterial aus 20 österreichischen Schlachthöfen zugespielt worden, insgesamt 17 hat der Verein nach deren Sichtung angezeigt. Kritisiert wurde unter anderem die Art und Weise, wie Tiere in manchen Schlachthöfen vor ihrer Tötung betäubt werden, darunter auch Dornbirn.
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