Dornbirn. Stellen Sie sich vor, sie sitzen im Theater und hören fast nichts, sie sind als Hörgeschädigter zu einem Vortrag eingeladen oder sie leiden an einem Tinnitus und ein wichtiges Gespräch am Arbeitsplatz steht an. Schwerhörige Menschen bleiben oft auf der Strecke. Was viele nicht wissen, ist dass das LZH Dornbirn seit 2005 eine Dolmetschzentrale und damit Hilfe bietet.
Eingerichtet wurde die Dolmetschzentrale in Zusammenarbeit mit dem Land Vorarlberg. Sie steht allen Hörgeschädigten und Hörenden bei der Suche nach Gebärden- und Schriftdolmetschern mit Rat und Tat zur Seite. Schriftdolmetscher sind derzeit vier im Einsatz. „Vielen Leuten ist unsere Einrichtung gar nicht bekannt und nur wenige nutzen den Service, der für Privatpersonen zudem kostenlos ist“, betont Monika Hans, Leiterin der Dolmetschzentrale. „Es gibt oft eine Hemmschwelle bezüglich Aufwand und Kosten. Und beim Thema Barrierefreiheit wird Hörbeeinträchtigung leider oft vergessen“, bedauert sie.
Sinnvolle Kommunikationshilfe
Die Hauptzielgruppe für diese noch sehr neue Sprachdienstleistung sind Menschen, die z.B. nach dem Spracherwerb einen Hörverlust erlitten haben, das heißt, die beispielsweise unter Tinnitus oder einem Gehörsturz leiden, die bereits mit einer Hörschädigung zur Welt gekommen sind oder aber zu den Spätertaubten zählen und nicht unbedingt die Gebärdensprache beherrschen. Gebärdensprache bei öffentlichen Veranstaltungen wird bereits angeboten. Das Schriftdolmetschen hingegen ist eine noch relativ unbekannte Sache und bedient eine andere Zielgruppe. Beim Schriftdolmetschen wird die Lautsprache in die Schriftsprache übersetzt, das heißt Schriftdolmetscher verschriftlichen das gesprochene Wort simultan und bieten so Menschen mit einer Höreinschränkung Barrierefreiheit. Die Schriftdolmetscher helfen Personen, die trotz Induktionsschleife, Hörapparat, Cochlea-Implantat und anderen technischen Hilfsmitteln dem Inhalt nicht ausreichend folgen können, da sie ihn nicht (gut) hören können und schaffen es Sprach- und Kommunikationsbarrieren zwischen hörenden und hörgeschädigten Menschen zu überwinden.
Zum Einsatz kommen die Sprachdolmetscher in verschiedensten Bereichen. Sie bieten Kommunikationshilfe bei kulturellen Veranstaltungen, Rechtsangelegenheiten, Behördengängen, Teilnahme am religiösen Leben bis zum Elternsprechtag oder Vorstellungsgespräch und sorgen so für Inklusion und Teilhabe aller Menschen mit Hörproblemen. „Barrierefrei bedeutet nämlich nicht nur Lift und Rampe, sondern Zugänglichkeit zum Hören und Kommunikation für alle“, so Monika Hans.
Mehr Infos zum Service und der kostenlosen Dolmetschbestellung gibt es unter:
Vorarlberger Landeszentrum für Hörgeschädigte
Feldgasse 24, 6850 Dornbirn
Tel. +43 (0)5572/ 25733 Fax +43 (0)5572/25733-4
sms +43 (0)664/461 09 53
E-Mail: verwaltung@lzh.at
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