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Bank Austria-Ostsparte nach Mailand, Verkauf von Filialsparte geprüft

Bis Ende 2016 werden die Ostbankenbeteiligungen von Wien nach Mailand transferiert.
Bis Ende 2016 werden die Ostbankenbeteiligungen von Wien nach Mailand transferiert. ©APA
Seit Mittwoch Mittag ist es fix: Die Bank Austria Wien muss ihr Ostbankengeschäft bis Ende 2016 an die italienische Mutter UniCredit nach Mailand abtreten. Diese Sparte war bisher der wichtigste Gewinnbringer der Bank Austria. In den derzeit 13 Bankentöchtern in Ost- und Südosteuropa sind knapp 48.000 Leute beschäftigt - damit der größte Teil der insgesamt rund 57.000 Mitarbeiter der Bank Austria.

In Österreich ist ein Rückzug aus dem unrentablen Filialgeschäft denkbar. Das Privatkundengeschäft der Bank Austria mit 1,6 Millionen Kunden wird verkauft oder umstrukturiert, teilte UniCredit am Nachmittag mit.

18.200 Stellen werden gestrichen

Insgesamt streicht die UniCredit 18.200 Stellen. Zum Teil fallen Jobs aber durch Beteiligungsverkäufe weg: Etwa durch den Verkauf der ukrainischen Tochterbank oder auch die teilweise Austöchterung der Fondsfirma Pioneer.

Mit dem radikalen Sparkurs will UniCredit die Kosten um 1,6 Mrd. Euro senken. Das ist mehr als bisher erwartet wurde. Die italienische Großbank hat ihre Mittelfristpläne bis 2018 erneuern müssen und sich ein neues Sparprogramm auferlegt.

Vorstandschef verteidigt schmerzhafte Kürzungen

UniCredit-Vorstandschef Federico Ghizzoni verteidigte die schmerzhaften Stellenkürzungen. Er sprach von tiefgreifenden Umstrukturierungen. Den Entwicklungsplan bezeichnete er als “rigoros, ernsthaft und zugleich ehrgeizig”. “Es handelt sich aber vor allem um einen realistischen Plan”, so Ghizzoni. Vor allem gehe es um einen total selbstfinanzierten Plan. “Wir vertrauen voll darauf, dass wir ihn umsetzen werden”, kommentierte Ghizzoni.

Die Maßnahmen seien von wesentlicher Bedeutung, damit die Bank in einem nicht einfachen wirtschaftlichen Umfeld und mit Zinssätzen auf Rekordtief weiterhin “organisch” Kapital generieren und Dividenden ausschütten könne. Kapitalzufuhren von außen hatte Ghizzoni zuletzt mehrfach ausgeschlossen.

Der adaptierte strategische Plan setze auch auf Wachstum. Ghizzoni kündigte heute wichtige Investitionen in die Zukunft der Bank an. Allein für die digitale Entwicklung werde man 1,2 Milliarden Euro investieren, so Ghizzoni. Im Filialgeschäft sind indes Einsparungen vorgesehen.

Die Aktien der Bank Austria-Mutter UniCredit haben am Mittwochnachmittag mit Kursgewinnen reagiert. Um etwa 14.45 Uhr gewannen die UniCredit-Papiere in Mailand um etwa drei Prozent.

(APA)

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