Während die Einsatzkräfte mit Hochdruck die Aufräumungsarbeiten vorantrieben, machte man sich zugleich auf die prognostizierten Niederschläge gefasst.
Über die möglichen Folgen machte man sich in Niederösterreich keine Illusionen: Der Sprecher des NÖ Landesfeuerwehrkommandos, Jörg Würzelberger, verglich das Kamptal mit einer Wasserrutsche. Der Boden könne keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen. Was jetzt vom Himmel fällt, würde sofort Richtung Donau rinnen. Und dies könnte eine ganze Menge sein, meint man auf der Hohen Warte. In den nächsten zwei Tagen werden regional zwischen 50 und 100 Liter pro Quadratmeter Regen niedergehen.
Der Schwerpunkt des Adriatiefs lag am Sonntag noch im Süden, sollte aber in der Nacht auf Montag nach Salzburg und Oberösterreich und in der Nacht darauf weiter nach Osten wandern. Damit wäre dann u.a. auch das bereits schwer geschlagene Waldviertel betroffen. In Krems lagern zum Schutz rund 30.000 Sandsäcke, die blitzschnell in Katastrophenregionen transportiert werden können. Im ganzen Bundesland sind es insgesamt 80.000, die an zentralen Punkten bereitgestellt wurden. Bei extremen Regenschauern könnte aber die Zeit dafür nicht ausreichen.
Die Situation in dem von Hochwasser betroffenen Bezirk Perg in Oberösterreich wird unterdessen von Stunde zu Stunde besser. Das sagte der Einsatzleiter von Schwertberg und Mauthausen, Ferdinand Rosspickhofer, am Sonntagnachmittag gegenüber der APA. „Die Aufräumungsarbeiten schreiten zügig voran. Das einzige Problem ist derzeit, dass es wieder leicht zu regnen angefangen hat.“
Daher bereitete man sich auf neue Überschwemmungen vor: So wurden u.a. Abflussgerinne mittels Bagger gegraben, um das Flussbett der Aist im Fall des Falles umzulenken. Problematisch war jedoch das Verhalten der vielen Schaulustigen, die in Schwertberg und Mauthausen die Aufräumungsarbeiten behinderten und wichtige Zufahrten verparkten.
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