Ab 2007 wird die Spitze des 137 Meter hohen Turms zwei Jahre lang in Stand gesetzt und verschwindet damit hinter einem Gerüst. Werbung ist diesmal nicht geplant.
Die Ende 2003 gestartete Restaurierung des mittleren Drittels der West- und Südseite des Turms wird im Herbst – und damit um einiges früher als erwartet – abgeschlossen, freute sich Dompfarrer Toni Faber am Mittwoch in einer Pressekonferenz. Gearbeitet wurde in einer Höhe zwischen 50 und 90 Metern. Mehr als 3.500 Quadratmeter an Sandsteinoberfläche galt es in 50.000 Arbeitsstunden von Sinterkrusten zu befreien. Das Originalmaterial wurde gefestigt bzw. ergänzt, korrodierte Metallteile ersetzt.
Von den rund 2.000 Sandstein-Krabben in diesem Bereich – sie dienen nicht nur der Zierde, sondern verringern auch den Luftwiderstand des gotischen Turms – mussten zehn Prozent ersetzt werden, erklärte Dombaumeister Wolfgang Zehetner. Auch wenn man die Details von unten vielleicht gar nicht erkenne, sei der Kampf gegen die Wirkung des sauren Regens wichtig: Wenn man das verkommen lässt, ist nach zwei Generationen nur noch ein zerronnener Pudding da.
Gekostet hat das Projekt rund 4,5 Mio. Euro. Der Verein Rettet den Stephansdom brachte 2,1 Mio. Euro auf. Die restlichen 2,4 Mio. Euro kamen aus dem regulären Dombau-Budget, wobei in dieser Summe auch der Werbeerlös der Plakate in nicht genannter Höhe inkludiert ist.
Die Sujets werden laut Gewista-Chef Karl Javurek ab morgen, Donnerstag, abgebaut. Ab kommenden Wochenende wird sich der Dom daher wieder ohne großflächige Werbung präsentieren. Dompfarrer Faber dankte den Sponsoren Erste Bank und Wiener Städtische Versicherung mit einem kräftigen Vergelts Gott für die Unterstützung. Ebenso wie der Gewista-Chef-Javurek – So mancher hätte dem Dom gerne Flügel verliehen – hob er den respektvollen Umgang mit Dom bei der Auswahl der Werbenden und der Botschaften auf den Sujets hervor.
Bei der Sanierung der obersten 40 Meter bis zur Turmspitze, die zu Ostern 2007 starten soll, wird keine Gerüstwerbung zum Einsatz kommen, erklärte Faber. Gänzlich ausschließen wollte er sie für künftige Renovierungsschritte aber nicht: Wir werden das in Zukunft genau prüfen.
Zur Kritik von VP-Bezirksvorsteherin Ursula Stenzel meinte Faber, er habe sie in einem privatem Gespräch überzeugen können, dass es sich bei der Werbung um einen gangbaren Weg handle. Amüsiert zeigte sich Andreas Treichl, Generaldirektor der Erste Bank: Wir freuen uns, dass sie jetzt ihre volle Konzentration dem Standort des Punschstandes (von Rettet den Stephansdom, Anm.) widmen kann, sagte er.
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